Einmal die Woche spielen Hamburgs Kunsthallen-Direktor Alexander Klar und Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider „Ich sehe was, was du nicht siehst“ – und zwar mit einem Kunstwerk. Eine halbe Stunde schauen sich die beiden ein Gemälde, eine Fotografie oder eine Skulptur an und reden darüber: „Ein Gespräch ist die beste Möglichkeit, Kunst zu erschließen“, sagt Alexander Klar. Diesmal geht es um Stück deutsche Geschichte, die das Bild „Flucht Schwarz – Rot – Gold“ von Sigmar Polke erzählt. Das ist praktisch die künstlerische Umsetzung des berühmten Fotos, auf dem man einen DDR-Grenzsoldaten sieht, der 1961 kurz vor dem Mauerbau über Stacheldraht in den Westen springt. „Das Bild hat übrigens Peter Leibing gemacht, ein Fotograf des Hamburger Abendblatts“, erzählt Lars Haider, der zunächst auf dem entsprechenden Gemälde wenige Ähnlichkeiten mit der Realität entdeckt. Im Gegenteil: „Der Soldat sieht aus wie ein Yeti, der gerade mit einem Skateboard eine Rampe hochfährt“, sagt Alexander Klar. Aber auch das hat natürlich einen Sinn…