Einmal die Woche spielen Hamburgs Kunsthallen-Direktor Alexander Klar und Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider „Ich sehe was, was du nicht siehst“ – und zwar mit einem Kunstwerk. Eine halbe Stunde schauen sich die beiden ein Gemälde, eine Fotografie oder eine Skulptur an und reden darüber: „Ein Gespräch ist die beste Möglichkeit, Kunst zu erschließen“, sagt Alexander Klar. Heute geht es um ein Wimmelbild mit mehr als 50 Personen, etwa 50 Quadratmeter (!) groß, auf dem sich viele gut beleuchtete Frauen über einen männlichen Macher lustig machen. Das ist, zugespitzt zusammengefasst, der erste Eindruck, den Lars Haider von Hans Makarts „Der Einzug Karls V. in Antwerpen“ hat. Und so falsch liegt er damit gar nicht. Doch das Gemälde, das auf den ersten Blick auch eine Me-Too-Debatte auslösen könnte, kann noch mehr. Maler Makart macht sich über alles und viele lustig, sogar über den großen Albrecht Dürer. Den entdeckt man aber erst, wenn man eine halbe Stunde „Ich sehe was, was du nicht siehst“ gespielt hat…