Noch immer wird der Neffe von Helga Feddersen, Wolfgang Ebeling, auf seine Tante angesprochen. Es sind Kunden, die seinen Laden an der Hamburger Deichstraße besuchen. Ein Traditionsgeschäft für Seemannsausrüstung, gegründet von Helga Feddersens Vater Carl. Die Rede kommt dann schnell auf den Hit „Du, die Wanne ist voll“ (1978, gemeinsam mit Dieter Hallervorden) und damit auf die unvergessene „Ulknudel der Nation“ und die Auftritte in der „Plattenküche“. Im neuen Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“ erinnert Wolfgang Ebeling an Helga Feddersen, deren Todestag sich am 24. November zum 30. Mal jährt. Drei Krebserkrankungen zeichneten ihr Leben und wurden für die Kaufmannstochter (Jahrgang: 1930) zu einem Schicksal, das ihre Karriere prägte – und schließlich für immer beendete. Wie Wolfgang Ebeling sagte, habe Helga auch „depressive Phasen“ gehabt, in denen sie sich ins stille Kämmerlein zurückzog. Am härtesten traf es sie bereits als 25 Jahre alte Schauspielerin, als die Folgen einer Krebsoperation ihr Gesicht entstellten. Zunächst zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück, bevor sie mit Mut und Tatkraft ihre Karriere startete und sich dabei gerade in den letzten Lebensjahren mit dem Theater am Holstenwall körperlich und seelisch verausgabte. „Sie hat sich selbst immer unter Druck gesetzt“, sagt der Neffe. Obwohl Wolfgang Ebeling, der Skipper und Regatta-Segler, nicht immer den Humor und Klamauk seiner Tante teilte und ihr das auch offen sagte („Ich bin kein Ja-Sager), hatten beide ein gutes familiäres Verhältnis. Gern erinnert sich Ebeling an die Tage auf der Nordseeinsel Föhr. „Dort hatte Helga ein Friesenhäuschen, und wir haben gechillt und uns den Wind um die Nase wehen lassen“, sagt er. Als Erinnerungsstücke besitzt er eine Münze, die ihm seinen Tante einmal geschenkt hat, Bücher, Schallplatten und ihre Visitenkarten. In seinem Geschäft erinnern Fotos an das berühmte Familienmitglied, so dass er täglich an sie denkt. „Ich habe sie immer noch im Herzen“, sagt er. Leider, fügt er hinzu, gibt es an ihrem früheren Wohnhaus in der Deichstraße keine Erinnerungstafel an Helga Feddersen. www.abendblatt.de/podcast/geliebt-und-unvergessen