Nach der 0:1-Pleite gegen Holstein Kiel müssen die Hamburger ihr siebtes Zweitligajahr planen. Welche Änderungen sinnvoll wären.
Die Chancen auf eine große Aufstiegsparty im Volksparkstadion stehen so gut wie noch nie – allerdings nicht für den HSV, sondern für den FC St. Pauli, der im Stadtderby am 3. Mai alles perfekt machen könnte. Der HSV muss hingegen nach dem 0:1 gegen Holstein Kiel ein siebtes Zweitligajahr planen.
Oder geht da etwa doch noch etwas? Die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering. Sechs Punkte und ein deutlich schlechteres Torverhältnis gegenüber dem Dritten Fortuna Düsseldorf geben vier Spieltage vor dem Ende der Zweitligasaison kaum Anlass zur Hoffnung. Auch Marcus Scholz, der den HSV intensiv mit dem Blog „Moin Volkspark“ begleitet, glaubt nicht mehr an Aufstieg: „Der HSV wird es wieder nicht schaffen.“
Der einzige Vorteil ist, dass bei den Hamburgern schon frühzeitig Planungssicherheit für die kommende Spielzeit herrscht. Bevor die Sportverantwortlichen um Vorstand Jonas Boldt aber Spieler für die neue Saison verpflichten können, muss zunächst einmal die Zukunft von Boldt selbst geklärt werden. Geschieht nicht mehr ein sportliches „Wunder“, wie es Stürmer Robert Glatzel nannte, verantwortet der Sportvorstand bald fünf Nichtaufstiege in Folge. Neben einigen Verdiensten, die man Boldt nicht in Abrede stellen kann, hätte er damit sein Hauptziel nicht erreicht.
Über die Zukunft des Sportvorstands entscheidet nun der Aufsichtsrat, der derzeit aus Michael Papenfuß (Vorsitzender), Markus Frömming, Henrik Köncke, Dr. Hans-Walter Peters, Lena Schrum und Stephan von Bülow besteht. „Im Aufsichtsrat fehlt die sportliche Expertise“, sagt Scholz, der dem Kontrollgremium die Kompetenz abspricht, einen geeigneten Nachfolger für Boldt zu präsentieren.