Auswärtsschwäche oder Aufstiegsschwäche? Stefan Walter und Maximilian Bronner diskutieren mit Thomas Hürner von der Süddeutschen Zeitung.
Spätestens seit der 2:4-Niederlage bei Holstein Kiel am vergangenen Wochenende befindet sich der HSV in einer Auswärts-Ergebniskrise, das Umfeld im Volkspark wird zunehmend nervöser. Auswärts holte der Club nur sechs von 21 möglichen Punkten. Ist der Aufstieg gefährdet? Und wenn ja, was sollte der HSV jetzt tun, um dem entgegenzusteuern?
Darüber diskutieren die Abendblatt-Sportredakteure Stefan Walther und Maximilian Bronner mit Thomas Hürner, dem Sportkorrespondenten Nord der Süddeutschen Zeitung. Hürner kritisiert unter anderem die offensive Spielweise Tim Walters, die nicht im Einklang mit den individuellen Fähigkeiten seiner Spieler stehe. „Ich frage mich, ob es hier um Selbstverwirklichung oder ganz banal darum geht, das Fußballspiel zu gewinnen“, sagt Hürner.
Auch wenn Walter noch immer den Rückhalt von Sportvorstand Jonas Boldt hat, steht fest, dass der Druck größer wird. Insbesondere die defensive Instabilität ist ein Problem, das den HSV seit Monaten begleitet.
„Ich bin dem italienischen Fußball sehr nahe. Dort wird auch mittlerweile sehr offensiv gespielt, aber nicht so offen. Wenn Walter italienischer Staatsbürger wäre, dann müsste er wahrscheinlich nach so einem Spiel wie gegen Kiel seinen Pass abgeben“, scherzt Hürner, für den das Festhalten an Walter auch kein Selbstzweck sein darf. „Tim Walter hat etwas bewirkt, es macht Spaß in den Volkspark zu gehen und in aller Regel bekommt man ein adrettes Spiel zu sehen“ sagt er. „Jonas Boldt muss aber einfach diesen Aufstieg organisieren.“