Als im Jahr 2010 ein bekannter Regimekritiker spurlos verschwindet, glauben nicht wenige, die Regierung habe den unbequemen Mann beiseitegeschafft – womöglich durch Voodoo. „Als Rechtsmediziner weiß ich: Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt Püschel. „Aber Tod allein durch Magie? Das ist nun wirklich unmöglich. Allerdings war ich natürlich gespannt, als mich im September 2010 die Anfrage aus Benin erreichte. Ich würde Ungewöhnliches und Unbekanntes erleben. Wie ungewöhnlich alles war, zum Beispiel eine Obduktion unter Bewachung von Leuten mit Gewehr im Anschlag, das hatte ich allerdings nicht geahnt.“ Der Regierung war es wichtig, dass der Fall mit dem verschwundenen Regimekritiker aufgeklärt wird. Und man befürchtete Störer, die eine Lösung des Falls boykottieren wollten.