In Sibirien friert man sich den Arsch ab Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben. In dieser Ausgabe von Next Book Please: Ein Debüt namens „Sibirische Geschichten“, ein Klassiker aus Kanada und ein Vaterbuch. Zunächst dorthin, wo man sich den Allerwertesten abfriert. Der Hamburger Debütant Sascha Preiß legt nun mit seinem Erzählungsband „Sibrirische Geschichten“, der im in der Hansestadt ansässigen Nox Verlag erscheint, eine von eigenen Erfahrungen gesättigte Sammlung von Momentaufnahmen vor, die in durchaus eindrucksvoller Prosa geschrieben sind. Im Podcast verrät Rainer Moritz, ob er auch einmal gerne in den kalten Osten reisen würde. Margaret Laurence (1926-1987) war Kanadierin, sie gilt neben Alice Munro und Margaret Atwood als herausragendste Erzählerin ihres Landes. Der verdienstvolle Eisele Verlag will ihr nun auch im deutschsprachigen Raum noch einmal zu Bekanntheit verhelfen. In einer Neu-Übersetzung erscheint nun Laurences vielleicht bekanntester Roman „Der steinerne Engel“, der erste einer Reihe von Romanen, die in der fiktiven Provinz Manawaka spielen. Erzählt wird die Lebensgeschichte der widerborstigen und eigensinnigen Hagar Shipley, die in der Erzählgegenwart der Sechzigerjahre 90 Jahre alt ist. Zeitloser Klassiker oder schlecht gealterter Historienschinken? Wer Next Book Please hört, weiß dies anschließend. In „Glücksritter. Recherche über meinen Vater“ behandelt Michael Kleeberg wie viele Autorinnen und Autoren derzeit die eigene Herkunft. Auf beeindruckende Art und Weise, da sind sich die Podcaster einig; bleibt die Frage, wie viel man als Autor final in seinem Verhältnis zu seinem Vater klären kann, wenn man diesen zur literarischen Person macht.