Am Freitag wurde in Tilburg frenetisch gefeiert. Ein Autokorso fuhr durch die niederländische Stadt, Pyros wurden gezündet, Flaggen am Straßenrand geschwenkt. Kurz zuvor hatte der niederländische Fußballverband bekannt gegeben, dass die Saison in der Eredivisie, der ersten holländischen Liga, vorzeitig abgebrochen wurde. Der Jubel hatte einen Grund: Durch den Abbruch qualifizierte sich der bis dahin auf Platz fünf liegende Erstligist Willem II Tilburg erstmals nach 15 Jahren wieder für die Playoffs der Europa League. Ein Mann, der daran großen Anteil hatte, saß währenddessen zu Hause in Norderstedt und schaute sich die Jubelbilder auf YouTube an: Mats Köhlert. Im vergangenen Sommer war der 21-Jährige vom HSV nach Holland gewechselt und startete gleich in seiner ersten richtigen Profisaison durch. Alle 26 Spiele stand Köhlert in der Startelf, sechs Tore und vier Vorlagen gelangen ihm. „Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich nun eventuell in den Playoffs für die Europa League spiele, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte Köhlert am Montag im Abendblatt-Podcast „HSV – wir reden weiter“. Trotz der Freude über den sportlichen Erfolg ist Köhlert auch betrübt. Mindestens bis September wird in Holland kein Profispiel mehr stattfinden. Anders als in Deutschland haben sich die TV-Rechteinhaber in der Eredivisie mit der Liga geeinigt, die Zahlungen auch ohne Spiele fortzusetzen. Was Köhlert zum Abbruch der Saison sagt, wie er über den HSV denkt und warum er sich vor Geisterspielen fürchtet, hören Sie hier in der neuen Podcast-Folge.