Spätestens seitdem Jan Walter Möller alle paar Monate in der HSV-Szenekneipe „Tankstelle“ auf dem Kiez seine „Tankstellen-Talks“ durchführt, ist der Anhänger in der HSV-Fanszene so bekannt wie ein bunter Hund. Nun schlägt Möller im täglichen Abendblatt-Telefon-Podcast „HSV – wir reden weiter“ Alarm. Denn neben der „Tankstelle“ droht eine ganze Reihe von anderen Institutionen der HSV-Fankultur durch die Corona-Krise das Aus. „Wir müssen wirklich aufpassen, weil für die Fanszene sind diese Läden systemrelevant“, sagt Möller, der allerdings schon einen Lösungsansatz parat hat. Seit dieser Woche veranstaltet der HSV an jedem Spieltag, der aufgrund von Corona ausfällt, einen virtuellen Spieltag, dessen Einnahmen an mehrere Hamburger Kultläden gehen sollen. Die Aktion „HSVer für Hamburg“ wurde am vergangenen Montag gestartet, als der HSV eigentlich am Abend das Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart gehabt hätte. Die Idee hinter der Aktion: Fans sollen trotzdem das Geld spenden, dass sie an so einem Spieltagsabend ohnehin ausgegeben hätten. „Ich bin wirklich stolz auf die HSV-Gemeinschaft, dass diese Aktion durchgeführt wird und derart viele Unterstützer findet“, sagt Möller. Neben der „Tankstelle“ haben sich auch der 1887-Store, die Winterhunde-Fankneipe „Same Same“, die „Kombüse“ auf dem Kiez und die Basch Fightschool in Barmbek auf der Crowdfunding-Plattform „Gofundme“ registriert. Rund 50 Spender haben sich bereits gemeldet, das Spendenziel von je 1887 Euro pro Teilnehmer scheint realistisch. Über all das spricht Jan Walter Möller im täglichen HSV-Podcast – genauso wie über sein Leiden, derzeit keinen Fußball sehen zu können.