London. Die Spekulationen um den neuen James Bond brodeln. Wird er vielleicht sogar von einer Frau oder einem schwarzen Schauspieler gespielt?

In den Unterhaltungsressorts der britischen Medien läuft die Gerüchteküche heiß. Wer wird als nächster in den Smoking schlüpfen, seine Walter PPK einstecken, den Aston Martin besteigen und ins Casino brausen, um sich einen Wodka Martini zu bestellen, geschüttelt, nicht gerührt? Klar: Bond ist der Name, James Bond. Aber welcher Brite wird den bisherigen Darsteller Daniel Craig ablösen? Der Craig-Bond ist ja tot, Opfer einer riesigen Explosion am Ende des vorläufig letzten Teils in der Reihe.

„Keine Zeit zu sterben“ (2021) heißt der Film – eine Devise, an die sich immerhin die Produzenten halten, wenn auch nicht die Drehbuchautoren. Auf jeden Fall ist der nächste Bond-Film, der 26., bereits geplant. Craig ist schon längst raus, er hatte seit Jahren klargemacht, dass er vom Doppelnull-Geheimdienstler genug hat. In den vergangenen Jahren sind immer wieder mal verschiedene Namen aufgetaucht.

James Bond wird neu besetzt: Diese Kandidaten sind im Rennen

Clive Owen war mal ein Favorit, obwohl der Schauspieler („Children of Men“, „Croupier“) wiederholt dementiert hat. Im Juli sagte er endgültig: Die Spekulationen seien „nur Hype und Gerede“, nichts davon stimme. Ein anderer Kandidat ist Idris Elba („Luther“, „Beasts of No Nation“), der bereits vor zehn Jahren als achter James Bond gehandelt wurde. Es wäre „amazing“, wenn Bond von einem schwarzen Darsteller gespielt würde, sagte er mal – aber auch er hat wiederholt betont, dass ihm die Rolle nicht angeboten wurde. 2021 erklärte er: „Nein, ich werde nicht James Bond.“ Dennoch ist er laut der Regenbogenpresse nicht vollständig aus dem Rennen. Kürzlich hat er sogar prominente Unterstützung erhalten – ausgerechnet von einem Bond-Bösewicht: Mads Mikkelsen, der dänische Schauspieler, der in „Casino Royale“ einen fiesen Typen namens Le Chiffre spielt, sagte in einem Interview, dass er Elba als Bond „toll“ fände.

Idris Elba könnte der neue James Bond werden – Schauspielkollege Mads Mikkelsen würde das „toll“ finden, wie er in einem Interview verraten hat. © Getty Images | Lia Toby

Manche Filmenthusiasten fragten sich nach der Premiere von „Keine Zeit zu sterben“, ob Bond in Zukunft eine Frau sein werde. Denn in jenem Film tritt eine Geheimdienst-Kollegin von Bond auf, gespielt von Lashana Lynch, die ebenfalls den Codenamen 007 trägt. Aber Produzentin Barbara Broccoli sagte 2020 gegenüber „Variety“dass Bond nicht das Geschlecht wechseln werde: „Er kann jede Hautfarbe sein, aber er ist ein Mann.“

Zu bekannt für James Bond? Dieser Schauspieler hat schlechte Karten

Derzeit zählt eine Handvoll von Kandidaten zur engeren Auswahl. Mit dabei ist Joseph Quinn, den man aus dem TV-Hit „Stranger Things“ und neuerdings „Gladiator II“ kennt. Auch Eddie Redmayne ist im Gespräch; gegen ihn spricht laut GQ, dass er zu berühmt für Bond sei – die Rolle sollte größer sein als der Schauspieler. Redmayne, der bereits einen Oscar für seine Rolle als Stephen Hawking in „The Theory of Everything“ (2014) gewonnen hat, würde durch seine Bekanntheit disqualifiziert.

Aaron Taylor-Johnson ist bekannt für actionreiche Filme – doch hat er auch das Zeug zum gelassenen Geheimagenten im Smoking? Er lässt die Frage offen. © Getty Images | Aldara Zarraoa

Am häufigsten wird jedoch ein anderer Brite genannt: Aaron Taylor-Johnson. Der 34-Jährige ist vor allem durch seine Rollen in Actionfilmen wie „Kick-Ass“ und „Avengers“ bekannt. Im März berichtete eine britische Boulevardzeitung, dass Taylor-Johnson die Rolle haben könne, wenn er sie will. Seither ist es jedoch ruhig geblieben. Laut Wettbüros stehen seine Chancen dieser Tage nicht mehr ganz so gut, aber noch immer zählt er zu den Spitzenreitern. Taylor-Johnson selbst gab sich zuletzt unverbindlich. In einem Fernsehinterview wurde er gefragt, ob er bald den Bond-Smoking anziehen werde, worauf er antwortete: „Ich trage gern Smokings.“ Mehr brachte man nicht aus ihm raus. 

Daniel Craig hat Bond schon längst hinter sich gelassen. Gefragt über seine Gedanken zu seinem Nachfolger, meinte er unbeeindruckt: „Es ist nicht mein Problem.“