Berlin. Er löste sich bereits 1986 vom antarktischen Festland, hing seitdem fest. Jetzt kam Eisberg A23a frei und treibt nun seinem Ende entgegen.

Der wohl größte Eisberg der Welt ist Jahrzehnte nach seinem Abbrechen vom antarktischen Schelfeis auf dem Weg nach Norden. Das teilte das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey mit.

Der Gigant namens A23a hatte sich 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis in der Antarktis gelöst, hing aber noch jahrzehntelang am Meeresboden fest. Nach dem Loslösen im Jahr 2000 blieb er in zirkulierenden Meeresströmungen gefangen. Doch nun ist er entkommen, wie auf Satellitenaufnahmen zu sehen ist.

Weltweit größter Eisberg setzt sich in Bewegung
A23a auf einem Satellitenbild: Der größte und älteste Eisberg der Welt wird verschwinden. © DPA Images | Cover Images

Der Eisberg ist rund 4.000 Quadratkilometer groß, rund 4,5-mal so groß wie Berlin. Wellen und Witterung haben riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeißelt, wie Aufnahmen von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions zeigten.

KINA - Schmelzen und verschwinden
Bizarre Formen im Eisberg A23a. © DPA Images | RICHARD SIDEY

Der Gigant treibt seinem Ende entgegen

Angetrieben durch Winde und Strömungen wird er wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen, berichtet die ESA. Es wird erwartet, dass sich A23a in Richtung der Insel Südgeorgien bewegen wird. Dort werde er in wärmeres Wasser geraten, in kleinere Eisberge zerbrechen und letztlich schmelzen, hieß es in der Mitteilung des British Antarctic Survey. Wann es dazu komme, sei unklar. 

Im Südatlantik bei der Insel Südgeorgien (Archivfoto) wird der Gigant wohl langsam verschwinden.
Im Südatlantik bei der Insel Südgeorgien (Archivfoto) wird der Gigant wohl langsam verschwinden. © dpa | Jorge Saenz

„Wir sind gespannt, ob er denselben Weg einschlagen wird wie andere große Eisberge, die vom antarktischen Schelfeis abgebrochen sind. Und noch wichtiger: Welche Auswirkungen wird dies auf das lokale Ökosystem haben?“, wurde der Ozeanograph Andrew Meijers zitiert.