Berlin. 50 Tage lang irrte ein junger Wanderer durch einen kanadischen Nationalpark. Details zu seinem Zustand und wie er überleben konnte.

Nach 50 Tagen ohne Lebenszeichen wurde der 20-jährige Sam Benastick lebend aufgefunden. Der erfahrene Wanderer war am 19. Oktober als vermisst gemeldet worden, nachdem er von einer zehntägigen Angel- und Wandertour im Redfern-Keily Nationalpark in den nördlichen Rocky Mountains in Kanada nicht zurückgekehrt war, berichtet die Royal Canadian Mounted Police (RCMP).

Am 26. November entdeckten schließlich zwei Arbeiter auf dem Weg zum Redfern-Lake-Trail den jungen Mann, der sich auf einer Landstraße mit zwei Gehstöcken stützte und einen zerschnittenen Schlafsack um seine Beine gewickelt hatte, um sich warm zu halten, wie CBC berichtet. Beim Eintreffen der Rettungskräfte sei er in einem kritischen Zustand und kurz vor dem Zusammenbruch gewesen.

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Überlebenskampf in der Wildnis

„Nach so langer Zeit hatten wir ein anderes Ergebnis befürchtet“, sagte Madonna Saunderson von der RCMP. „Wir sind unglaublich dankbar, und die Familie ist überglücklich.“

Benastick berichtete der Polizei von seinem Überlebenskampf: Er blieb zunächst einige Tage in seinem Auto. Anschließend wanderte er zu einem Bach, wo er 10 bis 15 Tage campierte. Später zog er weiter ins Tal und errichtete ein Lager in einem ausgetrockneten Bachbett.

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Adam Hawkins, Einsatzleiter des Prince George Search and Rescue Teams, bezeichnete Benasticks Überleben als bemerkenswert: „Das sind extrem schwierige Bedingungen, selbst für jemanden mit Erfahrung. Mit so begrenzten Vorräten zu überleben, ist außergewöhnlich.“

Gesundheitszustand und Rettung

Benastick wurde im Krankenhaus wegen Erfrierungen und Rauchvergiftung behandelt. Seine Mutter teilte ein Foto von ihm im Krankenhausbett, auf dem er einen Daumen nach oben zeigt. Sie kommentierte: „Er beschwert sich, dass er keinen einzigen Fisch gefangen hat. Er wird sich erholen, braucht nur etwas Zeit.“

Sam Benastick im Krankenhausbett nach 50 Tagen in der Wildnis
Sam Benastick wurde in einem Krankenhaus in Fort Nelson, Kanada, behandelt. Er hatte Erfrierungen und eine Rauchvergiftung, ist inzwischen jedoch bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.  © CBC | CBC

Mike Reid, ein örtlicher Gastwirt, der die Familie während der Suche beherbergte, teilte der CBC mit: „Er war in ziemlich schlechtem Zustand, aber er lebt.“ Am Donnerstag wurde Benastick aus dem Krankenhaus entlassen und besuchte mit seiner Familie auf dem Heimweg Reids Gasthof. „Das war ein unglaublicher Moment für mich“, sagte Reid.

Erkenntnisse für zukünftige Such- und Rettungsaktionen

Mehr als 120 Freiwillige aus der ganzen Provinz seien an der Suchaktion beteiligt gewesen, ebenso wie RCMP-Hundeeinheiten und Luftunterstützung. Die offizielle Suche wurde am 28. Oktober aufgrund der extremen Wetterbedingungen von der Polizei eingestellt, obwohl der Fall offen blieb. Die Temperaturen in der Region waren zeitweise auf bis zu -20°C gefallen.

Einsatzleiter Hawkins hoffe nun, aus Benasticks Erfahrungen wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Such- und Rettungsaktionen gewinnen zu können. „Ich bin sehr gespannt, mehr über den Ort zu erfahren, an dem er gefunden wurde“, sagte Hawkins der CBC. Diese Erkenntnisse könnten helfen, ähnliche Situationen in der Zukunft besser zu bewältigen.