Berlin. Nach der Erhöhung der Parkgebühren für SUV wird über ein Verbot diskutiert. Anlass ist der Tod eines Radfahrers. Was nun gefordert wird.

Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, drängt auf ein Verbot von SUV in der Stadt. Diese Fahrzeuge, die mittlerweile ein Viertel der privaten Autos in Paris ausmachen, seien laut Hidalgo ein wachsendes Sicherheitsrisiko. Die Sozialisitin warnte, die schweren Fahrzeuge könnten zu „Waffen“ gegen andere Bürger werden, wie „The Telegraph“ mitteilt.

Der Tod des 27-jährigen Radfahrers Paul Varry, der im Oktober in der Pariser Innenstadt von einem SUV erfasst wurde, hat die Debatte befeuert. Der Fahrer des SUV wurde inzwischen wegen Mordes angeklagt. Laut der britischen Nachrichtenwebsite belegen Statistiken der Stadtverwaltung, dass SUV für zehn Prozent mehr Unfälle verantwortlich sind als kleinere Fahrzeuge und dass die Folgen dieser Unfälle häufig tödlicher sind. In Paris würden mehr als die Hälfte der Wege zu Fuß zurückgelegt, 30 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 11 Prozent mit dem Fahrrad und vier Prozent mit dem Auto.

Emmanuelle Pierre-Marie, die grüne Bürgermeisterin des 12. Arrondissements von Paris, positionierte sich ebenfalls zu den zunehmenden Gefahren im öffentlichen Raum. Nachdem sie selbst vergangenen Sommer beim Fahrradfahren von einem Motorradfahrer angegriffen wurde, warnte sie: „Der öffentliche Raum ist zunehmend zum Schauplatz dieser Gefahren geworden, die durch immer massivere motorisierte Fahrzeuge weiter verschärft werden.“ Sie betonte, dass es dringend notwendig sei, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Pariserinnen und Pariser zu gewährleisten.

SUVs aus dem Verkehr verbannen – Kritik kommt aus der Opposition

Bereits jetzt hat Paris höhere Parkgebühren für SUV eingeführt und ein Fahrverbot für das Stadtzentrum erlassen – mit Ausnahme für Sondergenehmigungen. Der kommunistische Senator Ian Brossat hat laut „The Telegraph“ nun einen Gesetzesentwurf eingebracht, der Städten erlaubt, SUV aus ihrem Verkehr zu verbannen. Der Pariser Stadtrat hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron aufgefordert, die nötigen Vollmachten zu erteilen.

Die republikanische Opposition kritisierte Hidalgo scharf. Für die Gewalt auf den Straßen sei die „chaotische“ Stadtplanung des Bürgermeisters verantwortlich. Einige werfen Hidalgo vor, den Tod des Radfahrers Varry für politische Zwecke zu nutzen, so das britische Nachrichtenportal.