Berlin. Der britische König braucht frische Kräfte am Hof. Lady Louise (21) begeistert die Royals. Doch ihre Vergangenheit erschüttert.
Eigentlich hatte diese junge Dame keiner so recht auf dem Schirm. Wie auch? Wer den Titel „schielendes Blumenmädchen“ trägt, wird bei den britischen Royals wohl nicht von Empfang zu Empfang herumgereicht. Sagen wir so: Herumgereicht werden ist wohl auch nicht so das Ding von Lady Louise (21), die sich aus Glanz und Gloria nicht viel zu machen scheint. Trotzdem hat sie einen Schlag beim König: Daher werde Lady Louise, so schreibt die britische „Daily Mail“, als Geheimwaffe der abgespeckten Monarchie gehandelt.
Schielen? Längst Geschichte bei Louise Mountbatten-Windsor. Dennoch: Das Stigma wird sie so schnell nicht los. 2011, bei der Hochzeit von William (42) und Kate (42), fiel es einer breiten Öffentlichkeit erstmals auf, dass die damals Achtjährige unter einer Sehstörung litt. Die kleine Louise, die in einem weißen Kleid und mit einem Blumenkranz im Haar mit vom Balkon des „Buckingham Palace“ winkte, sorgte für Schlagzeilen.
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Louise ist die Tochter von Prinz Edward (60), dem jüngsten Sohn von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip, und Herzogin Sophie (57). Die junge Lady scheint im royalen Geschehen gerade eine Lücke zu füllen, so Adelsexperte Jürgen Worlitz gegenüber dieser Redaktion. Zwar bemühe sich Charles nach seiner Krebserkrankung mit vollem Einsatz, den königlichen Arbeitsalltag zu meistern, „doch nun fällt seine Frau Queen Camilla wegen Atemwegserkrankungen zurzeit immer öfter aus“, so Worlitz. Öffentliche Termine wahrnehmen, Preise verleihen, Besuche bei Unternehmen – all das muss dennoch irgendwie gestemmt werden.
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Prinz William tue nach Kräften ebenfalls alles, um den Betrieb der „Firma“ am Laufen zu halten. „Seine Frau Kate hilft, so gut sie kann, nur sie kann dies nach dem Abschluss ihrer Krebstherapie vorerst nur im Schongang.“ Mit dem Rückzug von Prinz Harry (40) und Herzogin Meghan (43) sowie dem Entzug aller royalen Pflichten des Skandalprinzen Andrew (64) fielen schon einige Royals im Dienst der Krone weg.
König Charles: Warum Beatrice und Eugenie nicht seine erste Wahl sind
„Da Harry und Andrew Totalausfälle sind, trifft es sich für König Charles gut, dass er willkommene weibliche Unterstützung von den Andrew-Töchtern Beatrice und Eugenie erhält“, so die Einschätzung von Jürgen Worlitz.
Allerdings seien Beatrice (36) und Eugenie (34) auch nicht gerade eine Bank für Englands König. „Beide sind jung verheiratet, und Beatrice gab gerade bekannt, ihr zweites Kind zu erwarten. Sie wird also bald kürzertreten müssen. Für Charles kein Problem, weiß er doch eine Wunderwaffe im Wartestand: Lady Louise!“, so Worlitz.
Die 21-jährige junge Frau, die in Schottland an der Universität St. Andrews Literatur studiert, steckt den Kopf nicht nur in die Bücher. Sie habe dort, inmitten des lockeren Studentenlebens, auch ihre Liebe kennengelernt. Laut „Daily Mail“ handelt es sich bei dem jungen Mann um einen Kommilitonen. Doch nicht nur an der Uni, auch in royalen Kreisen bewege sich Louise selbstsicher und locker, sagt Worlitz. „Wenn man sie mit der Familie auf dem Palastbalkon sieht oder in der Kutsche bei der alljährlichen großen Truppenparade, zieht sie, immer elegant mit Hut, alle Blicke auf sich.“
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Louise stehe heute nicht für „weibliche Anmut“, wie es am Hofe immer noch erwünscht sei, sondern auch für „Frauenpower“, sagt Worlitz. Sie strahle eine große Portion Vitalität aus. Aber die junge Dame, die das Theaterspielen wie einst ihr Vater Edward liebt, der Sketche so präsentieren konnte, dass die Zuhörerschaft Tränen lachte, hatte einen schweren Start ins Leben.
Das Drama von Lady Louise: Ihr Mutter machte Schlimmes durch
„Louises Mutter Sophie durchlitt eine lebensbedrohende Eileiterschwangerschaft, ehe sie zwei Jahre später Louise erwartete“, berichtet Jürgen Worlitz. „Doch auch da ging nicht alles glatt. Das Mädchen kam zu früh zur Welt – mit einer starken Fehlstellung der Augen. Darunter litt die Kleine sehr.“
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Von Geburt an also schielte die kleine Louise, und die Mutter erklärte es Interviews so: „Frühgeborene schielen oft, weil sich die Augen zuletzt entwickeln.“ Trost habe Sophie bei Queen Elizabeth gefunden, die Louise ihre „Lieblingsenkelin“ nannte und sie mit zu ihren Pferden nahm. „Die Pferde akzeptierten sie so, wie sie war und stärkten Louises schwaches Selbstbewusstsein“, so Worlitz.
Dann die Überraschung. Etwa seit Ende 2013 schien es, dass Louise ganz normal gucken konnte. Auch dazu sagte der Hof nichts. Doch während einer Reise mit der Charity-Organisation „Orbis“, die sich weltweit gegen Augenkrankheiten und für besseres Sehen engagiert, sprach Herzogin Sophie 2015 über die Krankheit ihrer Tochter.
Herzogin Sophie: So half sie ihrer Tochter, die Krankheit zu überwinden
Louises Sehprobleme hätten sie dazu inspiriert, sich innerhalb der „Familienfirma“ der Windsors genau für dieses Thema zu engagieren. „Express.co.uk“ zitiert die Herzogin mit den Worten: „Louise kam schielend zur Welt. Es hieß, es sei Exotropie. Aber das war es nie – das war falsch.“ Als Exotropie wird ein ständiges Auswärtsschielen eines Auges bezeichnet.
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Laut der britischen Zeitung steuerte Sophie nur dies zur Erklärung bei: „Das Schielen wurde korrigiert, weil es kosmetisch für sie schwierig war“. Ihrer Tochter gehe es gut, und ihre Sehkraft sei perfekt. Welche Korrekturen bei der Enkelin von Queen Elizabeth angewendet wurden, ob sie daheim vielleicht eine spezielle Brille trug, dazu äußerte sich ihre Mutter nicht.
Louise, Nummer 15 in der Thronfolge, hat ihr Selbstbewusstsein längst gestählt. Obwohl sie sich jederzeit Prinzessin nennen darf, nutzt sie den Titel nicht. „Noch nicht, vielleicht aber bald, wenn ihr Onkel Charles sie bitten sollte, in Vertretung für Königin Camilla oder Prinzessin Kate den einen oder anderen Termin wahrzunehmen. Sie wäre die Idealbesetzung für die royale Bühne, denn selbstsicher genug ist Sophie längst. Und Stil hat sie auch“, so Worlitz.
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Louise, so ist zu lesen, interessiert sich weder für Pomp noch für Social-Media-Plattformen. Sie hält sich lieber bei königlichen Pferdeshows auf. Übrigens nicht mit Fernrohr und bekleidet mit einem dieser üblichen Hüte, so groß wie ein Wagenrad – nein, Lady Louise tritt gern als Kutscherin in Erscheinung. Ihre berühmte Großmutter war möglicherweise ihr ein Vorbild. Die gelernte Kfz-Mechanikerin verstand nämlich einiges von Kutschen, vor allem von denen mit reichlich PS.