Hamburg. Chinesische und amerikanische Wissenschaftler machen erstaunliche Entdeckung auf dem Mond, die mehr als 4,2 Milliarden Jahre alt ist.

Die erdzugewandte Seite des Mondes ist uns Menschen bestens bekannt. Selbst aus der Ferne lassen sich interessante Details beobachten. Der Mond, der gravitativ an die Erde gebunden ist, verbirgt allerdings seine dunkle Seite, die Forscher wiederum näher erkunden möchten. Eine chinesische Mondmission konnte wertvolle Gesteinsproben zur Erde senden und dabei entdeckten die Wissenschaftler interessante Details, die schon mehr als 4,2 Milliarden alt sind. Die Ergebnisse wurden in den Fachzeitschriften „Nature“ und „Science“ veröffentlicht.

Forscher fasziniert: China verfolgt ehrgeizige Ziele auf dem Mond

Der Mond übt eine große Anziehungskraft auf die Menschen aus. Am 21. Juli 1969 hat der erste Mensch den Mond betreten und seitdem konnte die Forschung erhebliche wissenschaftliche Fortschritte erzielen. Bei „Chang‘e 6“ handelt es sich bereits um die sechste chinesische Mondmission und weitere sind für 2026 und 2028 geplant. Ziel ist der Bau einer Mondbasis in den 2030er Jahren.

Mit „Chang‘e 6“ konnte mittels einer Schaufel und einem Bohrer Mondgestein von der erdabgewandten Seite gesammelt und mit einem Raketenmodul zur Erde gesandt werden. Bei der Analyse von Proben konnten Basaltfragmente (vulkanisches Gestein, das nach einem Ausbruch entsteht) ausfindig gemacht werden, die mehr als 4,2 Milliarden Jahre alt sind.

Vulkanische Aktivitäten auf der dunklen Seite des Mondes entdeckt

Die Wissenschaftler waren bereits mit den vulkanischen Aktivitäten auf der erdzugewandten Seite des Mondes vertraut, doch die „dunkle Seite“ unterscheidet sich geologisch deutlich und blieb bislang weitgehend unerforscht.

Unter der Leitung von Experten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bestimmten die Forscher das Alter des vulkanischen Gesteins mithilfe radiometrischer Datierung. Ihre Analyse ergab auch, dass der Ausbruch vor etwa 2,83 Milliarden Jahren „überraschend jung“ war, was auf der nahen Seite des Mondes bisher nicht der Fall gewesen sei.

„Dies ist eine unglaublich aufregende Studie. Es ist die erste geochronologische Studie, die von den ‚Chang‘e 6‘-Proben stammt, und wird für die Mond- und Planetenforschung von immenser Bedeutung sein“, schrieb Professor Qiuli Li vom Institut für Geologie und Geophysik.

Die erdabgewandte Seite des Mondes, die allgemein als „dunkle Seite“ bezeichnet wird, bekommt demnach tatsächlich viel Sonnenlicht ab – wir sehen es nur nicht. Der Mond ist gravitativ an die Erde gebunden, sodass er für eine Umrundung unseres Planeten (ca. 27 Tage) ebenso lange benötigt wie für eine Rotation um seine eigene Achse. Dadurch zeigt er der Erde stets dieselbe Seite.

Die sowjetische Raumsonde Luna 3 lieferte 1959 die ersten Aufnahmen der Rückseite des Mondes. Obwohl die Bilder von geringer Qualität waren, boten sie den Menschen auf der Erde erstmals einen völlig neuen Blickwinkel auf den Mond.