Berlin. Ein Vater und seine Tochter knacken den Code einer Nachricht aus dem All. Enthält sie eine friedliche oder feindliche Botschaft?
Seit Jahrzehnten sendet die Menschheit auf der Suche nach außerirdischem Leben Signale in das Weltall. Im Jahr 1974 schickte das riesige Arecibo-Observatorium in Puerto Rico die bislang stärkste Radiowellen-Nachricht in Richtung des 25.000 Lichtjahre entfernten Sternhaufens M13. Die Aktion war eher als bloße Demonstration der technologischen Möglichkeiten gedacht, man erhoffte sich nicht wirklich eine Antwort. Doch wie würden wir reagieren, wenn wir auf einmal wirklich eine Nachricht von Aliens empfangen würden?
Um diesen „Ernstfall“ zu simulieren, entwickelte die Medienkünstlerin Daniela de Paulis mit einer kleinen Gruppe von Forschern ein Rätsel, an dem sich Tausende Hobby-Wissenschaftler beteiligten. In dem Projekt „A Sign in Space“ stellten sie sich vor, wie ein „Alien-Signal“ vom Mars aussehen könnte. Zusammen mit der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) ließen sie die Sonde der Marsmission ExoMars Trace Gas Orbiter ein „Alien“ spielen und schickten das Signal im Mai 2023 an die Erde.
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„Alien“-Nachricht vom Mars: Signal enthält Abbildungen von Aminosäuren
Innerhalb von zehn Tagen extrahierten die rund 5000 Teilnehmer die Nachricht aus dem rohen Radio-Signal. Dafür stimmten sie sich in einem globalen Discord-Chat ab. Doch die eigentliche Entschlüsselung sollte noch viel länger dauern. Erst Ende diesen Oktobers gelang es den US-Amerikanern Ken and Keli Chaffin, den Code zu knacken.
👽 An extraterrestrial message is trying to tell us something... are we listening?
— Human Spaceflight (@esaspaceflight) October 25, 2024
'Alien' signal has been decoded after a year-long effort by a dad-daughter duo on Earth. It hints to a life form from an intelligent civilisation.https://t.co/WhuAN3nFqU
📸@asigninspace, a… pic.twitter.com/DNMFhBJLLE
Das Signal besteht aus weißen Punkten, die in fünf Mustern vor schwarzem Hintergrund angeordnet sind. Das Team aus Vater und Tochter entdeckte nach tagelangen Simulationen, dass die Nachricht sich ständig bewegt, was auf eine Art Zellbildung und Lebensform schließen lässt. Die Muster stellen wahrscheinlich Aminosäuren dar, die Bausteine des Lebens, heißt es in einem Statement der ESA.
Die Konstellation wird für nur etwa eine Zehntel Sekunde angezeigt. Die sonst verschwiegene Schöpferin der Nachricht, Daniela de Paulis, bestätigte, dass es sich um Aminosäuren handelt. Doch damit beginnt erst die Suche nach der Bedeutung der Nachricht. Ist sie friedlicher Natur oder sind die „Aliens“ der Erde feindlich gesinnt?
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Kontaktaufnahme aus dem All: Wie würde sich die Menschheit im Ernstfall schlagen?
Das Ziel des Projekts bestehe darin, die Simulation so nah wie möglich an das reale Leben heranzuführen, sagte de Paulis gegenüber „CNN“. Deshalb würden die Schöpfer den Chaffins keine Hilfe anbieten, bis sie ihnen die richtige Bedeutung der Nachricht vorlegen.
„Die Idee ist, dass wir keine Rückmeldung erhalten würden, wenn wir jemals eine Nachricht von einer außerirdischen Zivilisation erhalten würden. Daher müssen wir uns die Bedeutung selbst ausdenken“, sagte de Paulis dem Sender. „Es gab im Grunde Tausende von Interpretationen, weil … wirklich jeder im Dunkeln tappte. Sie wussten nicht, wohin sie gehen sollten. Sie haben einfach dieses Bild einer ‚Sternenkarte‘, das jeder auf jede mögliche Arten interpretiert.“
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