Berlin. Sie planten laut Berichten, mit Waffengewalt einen NS-Staat zu errichten. Nun wurden acht militante Rechtsextremisten verhaftet.
Die Generalbundesanwalt geht gegen eine mutmaßliche Neonazi-Terrorgruppe vor: Seit den Morgenstunden durchsuchen Einsatzkräfte zahlreiche Wohnungen im Raum Leipzig, in Dresden und an weiteren Orten. Laut dem Berichten wurden im Zuge der Aktion insgesamt acht Männer im Alter von 21 bis 25 Jahren verhaftet. Der Generalbundesanwalt wirft ihnen die Mitgliedschaft in einer rechtsterroristischen Vereinigung vor.
Wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft dem „Spiegel“ bestätigte, sollen sich die Beschuldigten zu einer militanten Gruppe mit der Eigenbezeichnung „Sächsische Separatisten“ („SS“) zusammengeschlossen haben.
Die Vereinigung soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft spätestens im November 2020 gegründet worden sein. Die Ideologie ihrer insgesamt etwa 15 bis 20 Mitglieder sei von „rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt“, erklärte die Behörde.
„Sächsische Separatisten“: Razzia gegen mutmaßliche Neonazi-Terrorgruppe
Sie lehnten die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik ab und gingen vom unausweichlichen „Kollaps“ staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen in Deutschland aus. Dies wollten sie zur Machteroberung und zur Errichtung eines am Nationalsozialismus orientierten Gemeinwesens nutzen.
Laut Bundesanwaltschaft bereiteten sich die Mitglieder unter anderem mit paramilitärischem Training in Kampfausrüstung darauf vor. Demnach übten sie den Hauskampf und den Umgang mit Schusswaffen. Zudem beschafften sie sich militärische Ausrüstung wie Tarnanzüge, Schutzwesten und Gefechtshelme.
Die Festnahmen der Verdächtigen erfolgten nach Angaben der Behörde am Dienstag in der Region Leipzig sowie in Dresden und einem nicht genannten Ort im Landkreis Meißen. Der mutmaßliche Rädelsführer der Gruppe, Jörg S., wurde im polnischen Zgorzelec gefasst. Außerdem wurden Räumlichkeiten von nicht tatverdächtigen Menschen in Österreich durchsucht, darunter in der Hauptstadt Wien. Mehr als 450 Einsatzkräfte waren am Zugriff beteiligt.
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(les)