Hamburg. Neue Laserscantechnik enthüllt 6500 Ruinen und eine alte Mayastadt mit riesigen Ausmaßen sowie monumentale Bauten in Mexiko.

Die Maya-Kultur ist aufgrund zahlreicher Ausgrabungen und Fundstätten wissenschaftlich hervorragend erforscht. Durch den Einsatz moderner Technik gelingt es Archäologen mittlerweile regelmäßig, neue Fundstätten zu identifizieren. Bei der Auswertung von LIDAR-Daten vom Regenwald in Mexiko konnte eine Stadt mit riesigen Ausmaßen erkannt werden. Mehr als 6500 Bauten zeugen von einer beeindruckenden Maya-Metropole der späten Präklassik.

Laserscanning ermöglicht die Entdeckung historischer Bauten

Durch Auswertung von LIDAR-Daten, die ursprünglich durch eine mexikanische Umweltorganisation mittels Laserscanning ermittelt wurden, entdeckten amerikanische Forscher eine gigantische Mayastadt mit einer Größe von 16,6 Quadratkilometern. Trotz der Nähe zu einer modernen Fernstraße und Stadt sowie einer landwirtschaftlichen Bewirtschaftung war die Mayastadt bislang verborgen geblieben.

Zum Umfang der Stadt zählen 6500 präkolumbische Relikte und Ruinen sowie landwirtschaftliche Flächen in Form von ummauerten Feldterrassen, die in der Summe ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass hier 30.000 bis 50.000 Menschen gelebt haben müssen.

Damit wäre die „Valeriana“ getaufte Mayastadt die zweitgrößte bekannte Ansiedlung der Maya. Lediglich das 100 Kilometer entfernte Calakmul ist größer als die aktuelle Entdeckung. „Dieser Datensatz stützt die Annahme einer einst bevölkerungsreichen und urbanen Maya-Landschaft. Städte und dicht bevölkerte Siedlungen waren im Maya-Tiefland nahezu allgegenwärtig“, so das Team um Luke Auld-Thomas.

Forscher: Valeriana unterteilt in zwei Zentren – mit zahlreichen Monumentalbauten

Die Auswertung der Daten hat ergeben, dass sich Stadt in zwei Zentren unterteilte. „Das größere der beiden Monumental-Viertel zeigt alle Merkmale einer Maya-Hauptstadt aus der klassischen Ära: Mehrere umbaute Plätze, die über eine breite Straße verbunden sind, Tempelpyramiden, einen Ballspielplatz und ein durch einen Staudamm gebildetes Wasserreservoir“, berichten die Archäologen.

Die unterschiedlichen Bauwerke und die enge Bebauung mit Häusern beziehungsweise Monumentalbauten legen den Rückschluss nahe, dass es sich um eine Errichtung in der späten Präklassik der Mayakultur handelt, die um das Jahr 150 anzusiedeln ist.

Die Forscher gehen davon aus, dass mit Unterstützung weiterer LIDAR-Daten die Suche nach weiteren potenziellen Fundstätten erfolgreich sein wird. „Die Entdeckung von Valeriana unterstreicht die Tatsache, dass es noch immer große Lücken in unserem Wissen über große Städte in den noch unkartierten Gebieten des Maya-Tieflands gibt“, schreiben Auld-Thomas und sein Team.