Hamburg. Archäologische Entdeckung eines antiken Königsgrabes in Henan – Grabbeigaben und Größe des Grabes lassen interessante Rückschlüsse zu.
Die Entdeckung eines 5000 Jahre alten Königsgrabes und 45 weiteren Gräbern in der zentralchinesischen Provinz Henan gewährt Archäologen wertvolle Einblicke in eine soziale Hierarchie der Dawenkou-Kultur, die zwischen 4000 bis 2600 v. Chr. des späten Neolithikums das zentrale China besiedelte. Die seltenen Artefakte in den Gräbern zeugen weiterhin von der kulturellen Verschmelzung in verschiedenen prähistorischen Regionen.
Königsgrab von beeindruckender Größe wurde stark beschädigt
Das entdeckte Grab weist mit einer Länge von 4,52 bis 4,8 Metern und einer Breite von 3,47 bis 3,68 Metern eine beeindruckende Größe auf. Es enthält viele Grabbeigaben, darunter mehr als 100 Keramikstücke, fast 200 kleine Jadeschmuckstücke, Knochenwerkzeuge und tierische Überreste, die Reichtum symbolisieren. Dies lässt den Rückschluss zu, dass es sich um ein 5000 Jahre altes Königsgrab handelt.
„Die jüngste Entdeckung deutet darauf hin, dass es sich bei den Ruinen von Wangzhuang nicht um eine gewöhnliche Siedlung, sondern um die Hauptstadt eines prähistorischen Königreichs handelt“, sagt Zhu Guanghua, außerordentlicher Professor an der Capital Normal University.
Das antike Grab wurde allerdings stark beschädigt, wobei die sterblichen Überreste des Grabbesitzers entfernt und zahlreiche Artefakte geraubt wurden. Bis auf ein paar Zehenreste vom Sterblichen, sind keine menschlichen Überreste im Grab vorhanden. In diesem Zusammenhang stellten die Forscher fest, dass das Grab bereits kurze Zeit nach der Bestattung zerstört wurde, die Gründe dafür sind im Unklaren.
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Gräber und Artefakte zeugen von einer sozialen Hierarchie und Klassenschichtung
Insgesamt wurden bei den Ausgrabungen 45 Gräber von unterschiedlicher Größe entdeckt. Einige der Gräber sind von höherem Status und liefern eine Fülle von Artefakten.
„Die exquisiten Töpferwaren, Steinwerkzeuge und Jadeartefakte zeigen anschaulich die Arbeitsteilung und das Produktivitätsniveau der damaligen Zeit. Der Reichtum der Grabbeigaben steht in engem Zusammenhang mit der Größe der Gräber, was darauf hindeutet, dass sich bereits eine klare soziale Hierarchie und Klassenschichtung herausgebildet hatte.“ berichtet Liu Haiwang, Leiter des gemeinsamen archäologischen Teams.
Die Funde im jüngsten Grab deuten darauf, dass die Region als kultureller Schmelztiegel der Zeit zu betrachten ist. „Die alten Bewohner waren eindeutig von den Kulturen der östlichen und zentralen Regionen sowie von kulturellen Elementen aus dem Jangtse-Becken beeinflusst“, sagt Li Xinwei. „Diese Stätte bietet wichtige Beispiele für die Untersuchung der kulturellen Verschmelzung in verschiedenen prähistorischen Regionen.“, heißt es weiter.