Berlin. Ist das wirklich ein Hai? Besucher eines chinesischen Groß-Aquariums gehen auf die Barrikaden. Sie wittern Betrug. Das steckt dahinter.

Im Südosten Chinas eröffnete jüngst ein Groß-Aquarium – mit einer besonderen Hauptattraktion. Zumindest wurde es lange so beworben. Besucher könnten dort einen Walhai beobachten, hieß es. Doch nur wenige Tage nach der Eröffnung war die Aufregung groß. Denn der angebliche Walhai in der Xiaomeisha Ozeanwelt in der Metropole Shenzhen war in Wirklichkeit ein schwimmender Roboter. Dem Unternehmen schlagen nun im Internet Wellen der Empörung entgegen.

Auf der Online-Bewertungsplattform Dazhong Dianping überschwemmten Besucher die Seite der Ozeanwelt mit negativen Kommentaren. Einer von ihnen zeigte sich „sprachlos wegen des falschen Walhais“. In einer anderen Bewertung hieß es, „Versuchen Sie, Kinder auszutricksen?“ 

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Viele Social-Media-Nutzer kritisierten, dass sie zu viel Geld für „falsche Meerestiere“ gezahlt hätten. Der Eintrittspreis der am 1. Oktober neu eröffneten Ozeanwelt liegt für Erwachsene bei etwa 240 Yuan (31 Euro). Lokale Medien berichteten, dass der Betreiber in seiner Reaktion auf das Handelsverbot mit Walhaien verwies. Die Ozeanwelt erklärte, es sei grausam, ein echtes Exemplar der Meeressäuger in Gefangenschaft zu halten. Der Roboter solle das Bewusstsein für den Schutz der Art schärfen.

Aufgedeckte Fälschungen chinesischer Tierparks hatten schon in der Vergangenheit Aufmerksamkeit erregt. Im Mai geriet der Taizhou Zoo in der Provinz Jiangsu in den sozialen Medien in die Kritik, weil Mitarbeiter Chow-Chow-Hunde schwarz-weiß einfärbten, damit sie wie Pandas aussahen. Der Shanwei-Zoo in der Provinz Guangdong gab im vergangenen Monat zu, den gleichen Trick angewendet zu haben.

lro/AFP

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