Berlin. Im Pazifik wollten drei Russen mit einem Schlauchboot Wale beobachten. Nur einer überlebte den Trip. Er äußerte sich jetzt zu den Toten.

Drei Russen wollten in einem Schlauchboot Wale beobachten. Nur einer von ihnen überlebte den Trip und schilderte Rettern nun, was auf dem Boot geschah. Wie die „Daily Mail“ berichtet, bestätigte der 45-Jährige, dass sein Bruder und dessen 15-jähriger Sohn mit an Bord waren. Der Sohn sei jedoch verhungert, sein Vater habe daraufhin den Verstand verloren und sei ebenfalls rund zehn Tage später gestorben. Daraufhin habe er die Leichen der beiden an das Boot gebunden, um sie nicht zu verlieren. Selbst habe er nur überlebt, weil es ihm gelang, Regenwasser im Schlauchboot zu sammeln und zu trinken. Zudem wurde bekannt, dass der 45-Jährige rund 50 Kilogramm Körpergewicht verloren haben soll. Sein Übergewicht half ihm also zu überleben.

Rund zwei Monate war der Russe in einem Schlauchboot im Pazifik getrieben – und konnte erst vor wenigen Tagen gerettet werden. An Bord waren ein weiterer Mann und ein 15-jähriger Junge, die die Irrfahrt allerdings nicht überlebten, das hatte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitgeteilt. Die drei Hobbykapitäne waren demnach am 9. August von der Region Chabarowsk im Fernen Osten Russlands zur Insel Sachalin aufgebrochen. Dort kamen sie jedoch nie an.

Rettungskräfte vermuteten zunächst, das Boot sei von der Strömung zur Halbinsel Kamtschatka getrieben worden, eine Suche mit Hubschraubern und einem Flugzeug blieb aber erfolglos.

Russland: Fischer entdeckte Schlauchboot zufällig

Das Schlauchboot wurde schließlich am Montag im Ochotskischen Meer, einem Randmeer des Pazifiks gefunden - rund 1000 Kilometer von seinem Ausgangspunkt entfernt. „Am 14. Oktober gegen 22.00 Uhr wurde das Boot entdeckt, als es an einem Fischerboot vorbeifuhr“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. An Bord seien ein Überlebender und zwei Tote gewesen.

Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte ein Video, das den bärtigen Überlebenden mit einer Rettungsweste zeigt, wie er der Besatzung des Fischerboots zuruft: „Ich habe nicht viel Kraft.“ Dann gelingt es ihm aber doch, ein Seil zu ergreifen. Der Kapitän des Fischerbootes, Alexej Arykow, sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, der Überlebende Michail Pitschugin sei „dünn“, aber „bei Bewusstsein“ gewesen. Die Fischer brachten ihn in der Stadt Magadan an Land.

Russen wollten Wale beobachten

Pitschugins Frau Jekaterina sagte RIA Nowosti, die Rettung ihres Mannes grenze an ein „Wunder“. Die drei Bootsfahrer, die aus der Stadt Ulan-Ude in Sibiren stammen, hätten nur Nahrung und Wasser für zwei Wochen dabei gehabt. Ihr Mann habe wohl wegen seines Übergewichts überlebt: „Er wog etwa 100 Kilogramm.“ Das russische Fernsehen berichtete, er habe 50 Kilogramm abgenommen.

Wie die Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ unter Berufung auf Familienangehörige berichtete, hatte Pitschugin, der auf Sachalin als Fahrer arbeitet, seinen 49-jährigen Bruder Sergej und seinen 15-jährigen Neffen Ilja zu der Bootstour eingeladen. Sie wollten demnach Wale beobachten.

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AFP/fmg