Berlin. Brand gelöscht, Besatzung gerettet, Umweltkatastrophe verhindert: Das Feuer auf dem Öltanker „Annika“ ging vergleichsweise glimpflich aus.

Ende einer Rettungsaktion: Wie das Deutsche Havariekommando am frühen Morgen mitteilte, ist das Feuer auf dem Öltanker „Annika“ aus. Das Schiff war zuvor nach Rostock geschleppt worden. Sobald es möglich ist, werden Brandermittler an Bord gehen. Auch Taucher sollen den Schiffsrumpf kontrollieren.

Der Brand hatte sich im Farben- und Lackraum („Paintroom“) entzündet und nicht im Maschinenraum, wie zunächst angenommen worden war. Laut „Ostseezeitung“ war die Ursache des Brandes eine Verpuffung oder Explosion.

Feuer gelöscht

„Aktuell erfolgt die letzte Kontrolle, um festzustellen, ob noch Glutnester vorhanden sind. Im Grundsatz kann man davon ausgehen, dass das Feuer an Bord gelöscht ist“, sagte Michael Allwardt, kommissarischer Leiter der Feuerwehr Rostock.

Der Brand war um 9.14 Uhr gemeldet worden. Das 73 Meter lange und 11,60 Meter breite Schiff lag in der Ostsee westlich von Kühlungsborn und hatte den Angaben zufolge 640 Tonnen Schweröl als Ladung an Bord. 

Nach Rostock geschleppt

Feuerwehrleute konnten an Bord gehen und „die Lage erkunden“, wie eine Sprecherin des Deutschen Havariekommandos erläuterte. Zu diesem Zeitpunkt lag das 73 Meter lange Schiff noch vor Heiligendamm. Am Abend wurde es nach Rostock geschleppt.

Öltanker brennt vor Kühlungsborn
Hubschrauber versuchten, in die Nähe der havarierten „Annika“ zu gelangen. Mittlerweile gelangte die Feuerwehr an Bord. © DPA Images | Stefan Sauer

Vor Ort waren laut der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) u.a. das Seenotrettungsboot „Wilma Sikorski“, der Seenotrettungskreuzer „Arkona“, der Notschlepper „Baltic“ und das Löschboot „Albert Wegener“ der Rostocker Feuerwehr. Insgesamt drei Schiffe bekämpfen die Flammen von außen.

Zum Zeitpunkt des Unglücks waren sieben Besatzungsmitglieder an Bord. Sie wurden um kurz nach zehn Uhr auf die „Wilma Sikorski“ evakuiert und an Land gebracht. Mehrere Crew-Mitglieder sollen leichte Verletzungen erlitten haben.

Ostsee-Forscher befürchtete „massive Umweltschäden“

Der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Oliver Zielinski, hatte vor einer Umweltkatastrophe in der Mecklenburger Bucht gewarnt: „Das ist ein mit 640 Tonnen Schweröl beladenes Schiff wenige Kilometer vor der Küste.“

Ostsee: Forschungsinstitut wegen brennenden Öltankers in Sorge

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    Laut Schweriner Umweltministerium hat das brennende Ölschiff bisher allerdings keine Gewässerverunreinigung verursacht. Das Schiff lag zuletzt vor Warnemünde auf Reede. Gebaut wurde es im Jahr 2012.

    Der Sprecher des Deutschen Havariekommandos, Benedikt Spangardt, zog ein vorläufiges Fazit: „Die Sache ist in dem Sinne gut ausgegangen, dass keine Person schwer verletzt worden ist, dass die Besatzung in Ordnung ist und dass wir keine Gewässerverunreinigung und keinen Ölschaden in der Ostsee haben.“