Berlin. Zwei leere Bierdosen, aufwendig bemalt und in einem Aufzug drapiert – wer kann da schon ahnen, dass es sich um Kunst handelt?!

Leere Bierdosen in einem Aufzug? Dabei kann es sich nur um die Überreste der letzten Museumsparty handeln. Das muss sich wohl ein Handwerker gedacht haben, als er die beiden Dosen aufsammelte und im Müll entsorgte. Dumm nur: Dabei handelte es sich nicht um Abfall, sondern um ein Kunstwerk des französischen Künstlers Alexandre Lavet, welches in dem niederländischen Museum ausgestellt wurde. Das Werk sieht in der Tat aus wie zwei leer getrunkene und zerquetschte Bierdosen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass sie sorgfältig von Hand mit Acrylfarben bemalt wurden. Die gute Nachricht ist: Museums-Mitarbeiter konnten die Bierdosen aus dem Müll fischen, bevor dieser abtransportiert wurde.

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Das versehentlich im Müll gelandete Werk trägt den Titel „All The Good Times We Spent Together“ („All die guten Zeiten, die wir zusammen verbracht haben“). Nach Angaben des LAM-Museums in Lisse nahm seine Erschaffung „viel Zeit und Mühe in Anspruch“.

Sein künstlerischer Wert blieb aber offensichtlich dem Handwerker verborgen, der es kurzerhand in einen Mülleimer warf. Museumssprecherin Froukje Budding teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass Kunstwerke häufig an ungewöhnlichen Orten ausgestellt würden: „Wir versuchen den Besucher immer zu überraschen.“

Die Dosen wurden vom Künstler aufwendig bemalt.
Die Dosen wurden vom Künstler aufwendig bemalt. © AFP | HANDOUT

Kunstwerk soll künftig woanders ausgestellt werden

Kuratorin Elisah van den Bergh bemerkte das Fehlen der Dosenkunst, als sie von einer Pause zurückkehrte. Sie fischte das Werk aus dem Mülleimer, kurz bevor dieser geleert werden sollte. „Wir haben das Werk nun an einen traditionelleren Ort auf einen Sockel gebracht, damit es sich nach seinem Abenteuer ausruhen kann“, sagte sie. Dem Handwerker machte sie keine Vorwürfe, er habe nur seine Arbeit getan. 

Museumsdirektorin Sietske van Zanten kündigte an, dass die Dosen wohl nur kurz an ihrem jetzigen Standort bleiben würden. „Wir müssen gut darüber nachdenken, an welchen Ort wir sie als nächstes bringen.“