Berlin. In NRW soll es am Wochenende zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen sein. Die Täter waren Medienberichten zufolge iranische Regimeanhänger.
- In einer Brauerei-Ruine in Iserlohn soll es am Wochenende zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen sein
- Das Opfer ist ein Geflüchteter aus dem Iran
- Nun berichten WDR und „Spiegel“: Die Täter sollen iranische Regimeanhänger sein
Es ist kurz vor Mitternacht in der Nacht auf Sonntag (8. September), als zwei Frauen in Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) Schreie und Hilferufe hören und die Polizei alarmieren. Die Geräusche kommen aus einem verlassenen Brauerei-Gelände in der Stadt im Sauerland. Als die Einsatzkräfte dort ankommen, finden sie einen gefesselten und misshandelten Mann. Der 30-jährige Geflüchtete aus dem Iran soll Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden sein.
Das berichtet die „Iserlohner Kreiszeitung“ (IKZ), die wie diese Redaktion zur FUNKE Mediengruppe gehört. Inzwischen bestätigte die Staatsanwaltschaft den Vorfall offiziell. Die Täter seien beim Eintreffen der Polizei in die Dunkelheit entkommen. Das Opfer wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Über die Schwere der Verletzungen machten die Behörden am Sonntag keine Angaben.
Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung in NRW: Vier Verdächtige festgenommen
Die eingeleitete Fahndung – unter anderem mit mehreren Streifenwagen und einem Polizeihubschrauber – zeigte schnell Wirkung: Vier Tatverdächtige (24, 34, 42 und 46 Jahre alt) konnten nach „IKZ“-Informationen in einem angrenzenden Waldstück festgenommen werden. Auf der Flucht soll sich einer von ihnen verletzt haben.
Nachdem die Behörden zunächst keine Angaben zur Identität der Verdächtigen machten, berichten inzwischen der „Spiegel“ und der WDR, dass es sich bei ihnen um regimetreue Iraner handeln soll. Der Tat soll ein politischer Streit zwischen ihnen und dem der Opposition angehörenden Geflüchteten vorausgegangen sein. „Die Tat ist bisherigen Ermittlungen zufolge primär auf sexuelle Erniedrigung ausgerichtet gewesen“, sagte Oberstaatsanwalt Michael Burggräf.
Nach Polizeiangaben sind zwei weitere mutmaßliche Täter noch auf der Flucht. Auch deshalb wurde das Gelände am Sonntag rund um die Uhr bewacht. Ermittler der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) sicherten über mehrere Stunden Spuren und Beweismittel. Das knapp 17.000 Quadratmeter große Brauerei-Gelände sowie die Gebäude wurde am Sonntag von einem Mantrailer, einem speziell ausgebildeten Spürhund der Polizei, abgesucht. Bisher ohne Erfolg, von den zwei weiteren Männern fehlt jede Spur.
Vergewaltigung in Brauerei: Sechs Mitarbeiter sollen auf dem Gelände gelebt haben
Nach Recherchen der IKZ sollen auf dem ehemaligen Gelände sechs Menschen leben, die illegal damit beauftragt wurden, die Gebäude der ehemaligen Brauerei zu entkernen. Vor drei Monaten sollen die Männer dazu in das Braumeisterhaus eingezogen sein, das versteckt hinter Büschen liegt und von außen schwer einsehbar ist. In dem Gebäude, das zuletzt zur Vermietung stand, soll es in der Nacht zu der Vergewaltigung gekommen sein.