Berlin. Ozeanografen sind erstaunt: Eisberg A23a ist im Südpolarmeer in einen Strudel geraten und dreht seine Runden. Das kann noch dauern.
Irgendwann muss auch der größte Eisberg schmelzen, doch im Fall von A23a kann das noch Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern. Grund dafür: Der mit 3600 Quadratkilometern weltgrößte Eisberg ist im April dieses Jahres nördlich der Südlichen Orkneyinseln in den antarktischen Zirkumpolarstrom geraten, eine gigantische, ringförmige Meeresströmung. Dort treibt A23a in einem Strudel und dreht sich gegen den Uhrzeigersinn langsam im Kreis, pro Tag sind es etwa 15 Grad, wie Wissenschaftler errechnet haben. Für eine Runde braucht der Eisberg 24 Tage.
Dabei ist A23a unfassbar groß: Die deutsche Hauptstadt Berlin würde gleiche mehrere Male drauf passen, Greater London zweimal. Mit seiner Masse und Größe würde der Eisberg den Ärmelkanal verstopfen, allerdings würde er im wärmeren Wasser dort schneller abschmelzen.
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Eisberg befindet sich direkt über großem Berg auf dem Meeresboden
Bereits 1986 hatte sich A23a in der Antarktis gelöst und war Richtung Norden gedriftet. „A23a ist der Eisberg, der sich einfach weigert zu sterben“, sagt ein Wissenschaftler aus Großbritannien. Laut Alexander Brearley vom British Antarctic Survey könnte ein etwa 1000 Meter hoher Berg auf dem Meeresboden etwas damit zu tun haben, dass sich A23a im Kreis dreht. Der Eisberg befinde sich genau über dem Pirie Bank Seamount. Wie beides zusammenhänge und welchen Einfluss die Strömungsverhältnisse haben, sei aber noch nicht völlig klar, fügt Brearley hinzu.
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Wie lange A23a noch seine Runden dreht, können die Wissenschaftler bisher nicht abschätzen. Dies könne noch mehrere Jahre dauern. Für Professor Les Watling von der Universität Hawaii besteht deshalb jedoch kein Grund zur Sorge. Das Phänomen zeige lediglich, „in welch interessanter Welt wir leben“, so Watling.
tok