Berlin. Rechtsextreme wollen den Christopher Street Day in Leipzig stören – unter dem Motto „Weiß, normal, hetero“. Die Polizei bereitet sich vor.

Nach dem Großaufmarsch von Neonazis beim Christopher Street Day in Bautzen am vergangenen Wochenende haben Rechtsextreme eine „Gegendemonstration“ beim CSD in Leipzig angekündigt. Die neonazistische Kleinpartei „Der III. Weg“ mobilisiert über Telegramm bundesweit Neonazis und ruft zur Kundgebung am kommenden Samstag auf.

Wie die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet, wurde der Protest unter dem Titel „Weiß, normal, hetero“ beim Leipziger Ordnungsamt angemeldet. Die Teilnehmenden sollen schwarze Kleidung und „Reichskriegsflaggen und Reichsflaggen“ mitbringen, heißt es in dem Demo-Aufruf. Bisher wird von etwa 1000 Teilnehmenden gesprochen. Die Leipziger Polizei bereite sich auf einen Großeinsatz vor und fordere Verstärkung an.

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Antifaschistische Gegenproteste geplant

Das antifaschistische Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hat einen ersten Aufruf veröffentlicht, um „das rechte Treiben zu verurteilen und den CSD sowie seine Teilnehmer*innen vor Neonazi-Angriffen zu schützen“. Eine Sprecherin sagte gegenüber der „Leipziger Zeitung“, dass das Netzwerk für Samstag eine eigene Demonstration gegen die Gegner des CSD plane. Einzelheiten zu der Veranstaltung sind derzeit noch nicht bekannt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty Deutschland rief auf dem Kurznachrichtendienst X zur Unterstützung des Leipziger CSD auf und forderte: „Die Polizei muss die Pride schützen!“

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Man sei in einem „engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden“, teilte der Leipziger CSD mit. „Wir appellieren an alle Menschen in Leipzig und darüber hinaus: Unterstützt die queere Community, lasst uns gemeinsam am Samstag friedlich für Vielfalt, Gleichberechtigung und Demokratie auf die Straße gehen.“

Rechtsextreme planen weitere CSD-Gegenproteste

Neben Leipzig stehen auch weitere CSD-Veranstaltungen im Fokus der Neonazis und anderen Rechtradikalen. Der „III. Weg“ plant für den 31. August eine Protest gegen den CSD in Zeitz, Sachsen-Anhalt. Auch für den CSD in Magdeburg, der eine Woche zuvor stattfindet, gibt es Aufrufe von Gruppen, die bereits versucht haben, den CSD in Bautzen zu stören.

Am vergangenen Wochenende war es zu einem Aufmarsch von Neonazis beim CSD Bautzen gekommen. Dabei bedrohten und störten etwa 700 gewaltbereite Rechtsextreme die etwa 1000 Teilnehmenden des CSD. Aktivistinnen und Aktivisten berichten von verbaler und physischer Gewalt; auch eine Regenbogenflagge wurde verbrannt.

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