Ehestorf. Insgesamt sanken Einnahmen der Trägerstiftung um 492.100 Euro. Landrat: “Pandemie hat das Freilichtmuseum mitten ins Herz getroffen.“
Das Freilichtmuseun am Kiekeberg hat 2020 gut 153.000 Besucher eingebüßt. Nach 248.519 Interessierten 2019 kamen nur noch 95.015 in das Museum und seine vier Nebenstellen. Das hat das Museum am Donnerstag mitgeteilt. Hintergrund sind die eingeschränkten Öffnungszeiten aufgrund der Corona-Pandemie und die folgenden Absagen von publikumsstarken Veranstaltungen und Bildungsangeboten. Allein die Besuche von Schulklassen, die im Museum bei Mitmachaktionen Einblicke in die Geschichte des Kreises oder in die Landwirtschaft und Ernährung vor Ort erhalten, ging im Jahresvergleich von 510 auf 86 zurück.
Insgesamt sanken die Einnahmen der Trägerstiftung um 492.100 Euro und die des Fördervereins um 288.800 Euro (Abendblatt berichtete). Für den Verein fielen Pachten in der Gastronomie und Mieten für Feiern und Tagungen aus und der Museumsladen musste über Wochen und Monate schließen. Immerhin bliebt die Zahl der Mitglieder des Fördervereins im Jahresvergleich mit 13.347 zu 13.528 im Jahr 2019 annährend konstant. Das Land unterstützte das Museum mit einen Zuschuss von 100.000 Euro aus den Corona-Nothilfe Fonds.
"Die Corona-Pandemie hat das Freilichtmuseum mitten ins Herz getroffen"
"Die Corona-Pandemie hat das Freilichtmuseum mitten ins Herz getroffen", sagte am Donnerstag Landrat Rainer Rempe. "Das Museum ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird, der vom Mitmachen und vom Austausch lebt, dessen Veranstaltungen und Sonderausstellungen Besucherscharen anziehen. Das alles war im zurückliegenden Jahr nur eingeschränkt möglich und hat neben dem Museumsbetrieb auch die Kulturarbeit getroffen, die das Museumsteam im Landkreis Harburg maßgeblich koordiniert."
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Ausfallen musste wegen der Pandemie im November etwa die Verleihung des Blauen Löwen. Der Kulturpreis des Landkreises Harburg war im vergangenen Jahr an den Musiker und Schriftsteller Jens Böttcher aus Rosengarten gegangen. Jetzt soll die Ehrung am 13. April nachgeholt werden. "Hier wollen neue Wege gehen und planen eine eine Live-Übertragung der Preisverleihung ins Internet", verspricht der Landrat. Die Corona-Pandemie hat zudem nun Einfluss auf den diesjährigen Kultursommer unter dem Motto „Klare Kante“ und den damit verbundenen Kultursommerpreis. Ausgezeichnet werden sollen in diesem Jahr Veranstaltungen und Aktionen, die Kulturerlebnisse im Freien ermöglichen und damit besondere Sicherheit bieten.
Für Rempe ist klar, dass auch 2021 für das Freilichtmuseum eine Herausforderung wird. Aktuell ist das Museum erneut geschlossen und es sei nicht absehbar, wann der Museumsalltag wieder eintreten könne. "Gerade in einer so unsicheren Zeit möchte ich deshalb betonen, dass der Landkreis Harburg ein Partner ist, auf den sich die Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg auch in schwierigen Zeiten verlassen kann", sagte der Landrat. Der Landkreis fördert das Museum über einen Zukunfsvertrag noch bis Ende 2023 mit mehr als zwei Millionen Euro jährlich.