Maschen. Mit einer Kombination aus Wohnungen, Geschäften und Praxisräumen soll der Seevetaler Ortsteil belebt werden.

Mehrere Bauprojekte sind in Maschen derzeit in konkreter Planung, sie werden das Erscheinungsbild der Seevetaler Ortschaft in den kommenden Jahren deutlich verändern. Während der Bau zweier Wohnanlagen mit insgesamt mehr als hundert Miet- und Eigentumswohnungen noch einiger Klärung bedarf, werden am Ortseingang von Maschen-Dorf schon bald die ersten Veränderungen zu sehen sein. An der Ecke zwischen Eichenallee und Am Gerätehaus starten in Kürze die Arbeiten. Dort entsteht ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, das im kommenden Jahr bezugsbereit sein soll.

Der Bau von 56 Mietwohnungen ist an der Alten Bahnhofstraße geplant.
Der Bau von 56 Mietwohnungen ist an der Alten Bahnhofstraße geplant. © Unbekannt | AM/Artrium Architekten

„Es ist an der Zeit, dass Maschen sich verändert. Das möchte ich mitgestalten“, sagt Bauherr Frank Wasilewski. Auf dem 2200 Quadratmeter großen Grundstück am Ortseingang stand bisher sein Elternhaus, in dem der heutige Arzt aufgewachsen ist. Es nun abreißen zu lassen, fiel ihm schwer, doch immerhin konnte es die Feuerwehr in der vergangenen Woche noch für wirklichkeitsnahe Übungen nutzen. In diesen Tagen beginnt der Abriss des Altbaus.

Der deutlich größere Neubau, den der Architekt Ulrich Salvers von Artrium Architekten aus Winsen entworfen hat, soll sich optisch an die örtliche Bebauung anpassen. Er wird verklinkert, erhält ein Satteldach und mehrere Gauben. Auch eine Tiefgarage ist vorgesehen. Im Erdgeschoss entstehen zwei große Laden­flächen, dafür gibt es Wasilewski zufolge bereits zahlreiche Interessenten.

Das erste Obergeschoss wird Platz für Praxen von Ärzten und Therapeuten bieten. Im zweiten Obergeschoss sowie im zusätzlichen Staffelgeschoss entstehen zehn barrierefreie Mietwohnungen, die über einen Fahrstuhl zu erreichen sind. Sie haben jeweils eine Größe von etwa 70 bis 80 Quadratmetern und sind vor allem für Senioren gedacht. „Ich habe festgestellt, dass es sehr viele ältere Menschen gibt, die eine gut ausgestattete Wohnung in Maschen suchen“, sagt Wasilewski.

Für das Bauprojekt hat er sich mit Ralf Kretschmar zusammengetan, der in einem Hochbauunternehmen arbeitet und somit die fachliche Expertise mitbringt. Beide wohnen in Brackel in der Samtgemeinde Hanstedt. Der Neubau bleibt komplett in der Hand der Bauherren, betont Wasilewski. „Es liegt mir am Herzen, dass dieses Gebäude kein Spekulationsobjekt wird.“

Auch an der Alten Bahnhofsstraße sind Neubauten geplant. 56 Mietwohnungen sollen dort entstehen, allerdings muss dafür noch die Grundlage mit einem entsprechenden Bebauungsplan gelegt werden. Er hoffe darauf, Mitte dieses Jahres Baurecht zu erhalten, sagt Bauherr Günter Effinger. „Dann könnte es vielleicht Ende des Jahres mit den Bauarbeiten losgehen.“

An der Alten Bahnhofstraße sind vier Wohnhäuser geplant

Der Seevetaler Bauunternehmer will drei der geplanten Mehrfamilienhäuser errichten, eines davon hat er für bezahlbaren Wohnraum reserviert. Ein Haus ist mit zwölf Wohnungen geplant, die beiden anderen mit jeweils 16 Wohnungen. Das vierte Gebäude mit ebenfalls zwölf Wohnungen soll auf dem benachbarten Grundstück eines weiteren Investors entstehen. Der Entwurf für das rötlich verklinkerte Ensemble stammt ebenfalls von Artrium Architekten.

V51 Eigentumswohnungen sollen an der Schulstraße gebaut werden.
V51 Eigentumswohnungen sollen an der Schulstraße gebaut werden. © Unbekannt | Architektenteam Tipke

Effinger betont, dass die Entwässerung auf dem Gelände nahe dem Moorweidendamm bereits mitgedacht sei. Nach dem Bau werde das Regenwasser auf ein weiteres Grundstück, das er ebenfalls gekauft hat, abgeleitet. Auf diese Weise könne zur Renaturierung des früheren Torfgebiets beigetragen werden. Auch zusätzliche Bäume und Sträucher sollen gepflanzt werden.

51 Eigentumswohnungen sollen durch ein weiteres Bauprojekt an der Schulstraße entstehen. Das Ensemble aus vier Gebäuden ist bereits seit mehreren Jahren in Vorbereitung, die Planung ist abgeschlossen. Die Wohnungen werden durch eine Begegnungsstätte und eine Ladenzeile für Geschäfte, Praxen oder Gastronomiebetriebe ergänzt

Direkt an der Schulstraße sollen drei dreigeschossige Häuser, jeweils plus ein Staffelgeschoss, entstehen. Ein weiteres Gebäude an der Alten Straße ist zwei­geschossig plus Staffelgeschoss geplant. In alle Gebäude werden Fahrstühle eingebaut. Die ebenfalls barrierefreien Wohnungen mit jeweils zwei bis vier Zimmern haben eine Größe von 54 bis 107 Quadratmeter. Auch sie sind vor allem für Senioren gedacht.

Unstimmigkeiten gibt es beim ehemaligen Hof Kröger

Trotz bestehenden Baurechts ist der Baustart bei diesem Projekt derzeit nicht abzusehen. Alles sei zwar vorbereitet, sagt der dahinter stehende Bauunternehmer Steffen Lücking aus Rosengarten. „Aber ich entscheide, wann ich baue.“ Denn es gibt Unstimmigkeiten mit der Gemeinde, was seine Bebauungspläne auf einem anderen Maschener Grundstück angeht.

Der Baustart für dieses Großprojekt ist jedoch erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben.
Der Baustart für dieses Großprojekt ist jedoch erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. © Unbekannt | Lena Thiele

Auf dem Gelände des ehemaligen Hof Kröger an der Eichenallee, das Lücking vor zwei Jahren gekauft hat, will er ebenfalls Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 75 Wohnungen errichten. Eine denkmalgeschützte Scheune soll dafür umgesetzt werden. Darüber hinaus auch die Zahl der Wohnungen zu verringern, dazu ist Lücking jedoch nicht bereit. Er habe den Eindruck, dass die Gemeinde sich dem gültigen Bebauungsplan nicht mehr verpflichtet fühle.

Solange diese Baustelle nicht geklärt ist, wird sich wohl auch an der Schulstraße nichts bewegen. Lücking will das Projekt zwar umsetzen, er betont aber, dass er keinen zeitlichen Druck habe. Auf dem Bauschild, das das Neubauprojekt weithin sichtbar ankündigt, hat der Investor daher einen Aufkleber angebracht: „Baustart 2030“.