Winsen. Neue Wohnungen im Landkreis Harburg geplant. Um den Bau durchzusetzen, hat die Stadt Winsen nun konkrete Vorgaben gemacht.

Seit längerer Zeit plant die Firma Aldi, ihre Filiale am Winsener Altstadtring durch ein neues größeres Gebäude zu ersetzen. Eine rund 1267 Quadratmeter große Verkaufsfläche ist geplant.

Bis März ging man in Winsen davon aus, dass in dem Gebäude für die neue Supermarktfiliale auch Wohnungen berücksichtigt werden. Dann wurde im Planungsausschuss der Stadt bekannt gegeben, dass keine Wohnungen vorgesehen sind. Aldi hatte einen Rückzieher gemacht.

Stadt fordert versprochene Wohnungen ein

Nun hat die Stadt im Verwaltungsausschuss am Donnerstag beschlossen, der Firma Vorgaben zu machen. Diese beträfen, heißt es in einer Pressemitteilung, eine ergänzende Wohnbebauung über dem Markt sowie eine nachhaltige, ressourcenschonende Bauweise. Darüber hinaus soll ein Gutachten aktualisiert werden, in dessen Rahmen eingeschätzt wird, inwiefern das Vorhaben aus Sicht des Einzelhandels verträglich ist.

„Sowohl wir als CDU als auch die SPD sind daran interessiert, unnötigen Flächenverbrauch in der Stadt zu vermeiden“, sagte Martin Porth (CDU), Mitglied des Verwaltungsausschusses, auf Abendblatt-Anfrage. Bereits im Planungsausschuss Mitte März habe sich diese Tendenz abgezeichnet.

Unnötigen Flächenverbrauch in Winsen vermeiden

„Einige Wünsche, die wir als Stadt haben, haben wir ja auch in der Vergangenheit durchsetzen können“, fügt Porth hinzu. Als Beispiel nennt er die Filiale des Discountunternehmen Lidl in der Nähe des Winsener Bahnhofs. Die Stadt hatte durchgesetzt, dass hier auch ein Parkdeck angelegt wird, um Parkraum für Pendler zu schaffen. Wer sich in der Stadt niederlässt, müsse der Stadt auch etwas anbieten, findet Porth.

Als offizielle Begründung von Aldi zum Verzicht auf Wohnungsbau hatte es geheißen, dass mehrgeschossiges Bauen bei den schwierigen Bodenverhältnissen zu teuer würde. Man könne deshalb keine attraktiven Mieten für die Wohnungen fordern.