Winsen. Wie ein neuer Concept Store für Second-Hand-Kleidung, Workshops und Austausch die Winsener Innenstadt beleben soll.

Einen Raum für Vernetzung, für kreative Weiterbildung, Inspiration und Kinderbetreuung möchte Sabine Brückmann schaffen – und hat mit ihrer Vision den Wettbewerb für innovative Ladenkonzepte gewonnen. Im April will sie „Das Tüdelband“ in der Marktstraße 1-3 in Winsen eröffnen. Die Stadt unterstützt ihr Vorhaben mit 2000 Euro, außerdem übernimmt Winsen ein Jahr lang die Mietkosten, so dass die Betreiberin lediglich die Nebenkosten zu zahlen hat.

Mit ihrem Konzept, das Brückmann am Donnerstagmittag vorstellte, richtet sie sich in erster Linie an junge Mütter – schließlich biete Winsen für diese Zielgruppe bisher noch keinen geeigneten Ort. Dennoch soll der Laden Groß und Klein gleichermaßen ansprechen. Mit verschiedenen Kurs- und Workshop-Angeboten, mit Second-Hand-Waren für Kinder und anderen Waren soll er zum neuen Begegnungsraum für Eltern und Kinder in Winsen werden.

Laden bietet Auszeit vom Alltagsstress

„Auch eine Auszeit soll er bieten“, sagte Brückmann am Donnerstag. Ihr schwebe vor, dass Kinder im Laden betreut werden, während Eltern beispielsweise einen Friseurtermin wahrnehmen.

Die Diplom-Designerin, die der Liebe wegen von Hessen in den Norden zog, ist selbst Mutter. Sie habe sich schon oft einen Ort gewünscht, an dem man sich mit anderen Müttern austauschen kann, sagte sie bei der Präsentation: „Wo gehe ich hin, nachdem ich mein Kind von der Kita abgeholt habe?“ So sei ihre Idee entstanden. Den passenden Namen lieferte ihr Schwiegervater – er habe ihr von dem alten Spielzeug, dem Reifen, den Kinder mit einem Stöckchen antrieben, erzählt.

Auch interessant

Auch interessant

Kreativ soll es nämlich auch in ihrem Laden zugehen. Brückmann möchte etwa Kurse in Makramee oder Töpfern anbieten. Mit dem Lied „Jung mit‘n Tüdelband“ verbinde sie zudem Heimatgefühle. Ihr sei es ein großes Anliegen, dass sich die Gäste bei ihr wohlfühlen. „Außerdem ist es mir besonders wichtig, Nachhaltigkeit zu fördern“, so die 39-Jährige. Bei den Produkten, die sie anbietet, setzt sie daher auf Langlebigkeit und Fairness. „Es gibt so schöne Kinderkleider, allerdings wachsen die Kleinen zu schnell aus ihnen heraus“, sagte sie. Im „Tüdelband“ soll es sie daher gebraucht geben, sodass schöne Stücke einen weiteren Nutzen erfahren.

Wettbewerb ist Teil des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“

Zum Hintergrund: Anfang Dezember hatte die Stadt Winsen einen Wettbewerb für Gründerinnen und Gründer ausgeschrieben. Sie sollten ermutigt werden, ihr innovatives Geschäftsmodell in Winsen auszuprobieren. Der Wettbewerb ist Teil des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“, aus dem die Stadt Mittel der EU-Aufbauhilfe REACT EU akquirieren konnte. Sie sollen der zukunftsorientierten Aufstellung der Winsener Innenstadt dienen. Im Laufe der einmonatigen Bewerbungsphase Ende des vergangenen Jahres gingen 13 Bewerbungen bei der Stadt ein. Zehn hiervon seien umsetzbar gewesen, hieß es am Donnerstag bei der Pressekonferenz.

Nun kümmere man sich zunächst um die Umsetzung der Idee, die bei dem Wettbewerb gewonnen hat, berichtete Lena Stratmann von der Stadt Winsen, aber man denke auch schon darüber nach, einige der anderen Ideen zu fördern. Schließlich hat Winsen ein großes Ziel vor Augen: Man möchte der Innenstadt neues leben einhauchen. „Ich bin mir sicher – das Ladenkonzept von „Tüdelband“ wird die Innenstadt bereichern und noch einmal neue Impulse geben“, sagte Bürgermeister André Wiese (CDU).