Landkreis Harburg. Großprojekte in Bendestorf, Buchholz, Meckelfeld und Tötensen kosten Autofahrer Nerven und Zeit. Viele Arbeiten nicht aufschiebbar.

Mit dem Beginn der niedersächsischen Sommerferien steigt auch die Bautätigkeit auf den wichtigsten Verkehrsverbindungen des Landkreises. Auf einigen Baustellen wird bereits gearbeitet, andere ziehen in diesen Tagen nach. Die vier auswirkungsreichsten betreffen die Buchholzer Innenstadt, die B 75 in Tötensen, die Nord-Süd-Durchfahrt von Meckelfeld sowie die L 213 zwischen Bendestorf und Harmstorf.

Bereits seit zwei Wochen laufen die Leitungsarbeiten an der L 213 bei Bendestorf. Hier werden Glasfaser- und Stromkabel sowie das Trinkwasserrohr neu verlegt und weil man schon mal dabei ist, der Radweg gleich mit erneuert. Für den normalen Kraftfahrzeugverkehr ist die Straße voll gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können jedoch passieren, Linienbusse auch. Haltestellen im Baustellenbereich werden jedoch nicht bedient. Anlieger – auch Gäste und Kunden von Betrieben an der Baustelle – können ebenfalls durch das Baufeld geleitet werden.

In Bendestorf werden Glasfaser- und Stromkabel sowie Trinkwasserrohre verlegt

Die L213 ist zwischen Bendestorf und Harmstorf gesperrt. 
Die L213 ist zwischen Bendestorf und Harmstorf gesperrt.  © xl | Lars Hansen

Der Autoverkehr wird von Jesteburg kommend über Bendestorf, Klecken und Hittfeld umgeleitet, in der Gegenrichtung auf derselben Strecke umgekehrt. Diese Sperrung betrifft besonders viele Berufspendler, da Jesteburg noch nicht wieder an den Schienenverkehr angeschlossen ist. Die Sperrung dauert bis in die erste Septemberwoche.

In Buchholz ist es das Nadelöhr Bahnhofsbrücke, das gesperrt ist. Die Arbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen. Umgeleitet wird der Verkehr weiträumig über Holm-Seppensen, den Seppenser Mühlenweg, die Bremer Straße und Schützenstraße. Dies ist nicht die kürzeste, aber die leistungsfähigste Strecke. „Die Umleitung wird gut angenommen“, sagt Heinrich Helms, Pressesprecher der Stadt Buchholz. „Wir haben die Baustelle und die Umleitung aber auch sehr früh kommuniziert. Nur wenige versuchen sich an Schleichwegen. Sie stellen dann fest, dass sie dort nicht schneller vorankommen, sondern eher länger brauchen.“

Bauarbeiten in den Sommerferien haben die geringsten Auswirkungen

Längst nicht alle Buchholzer und Umländler scheinen sich jedoch tatsächlich informiert zu haben. Einige machten ihrem Unmut in sozialen Medien Luft. „Es ist klar, dass Baustellen die Menschen einschränken und verärgern“, sagt die Pressesprecherin des Landkreises Harburg, Katja Bendig. „Genau deshalb legen wir sie in die Sommerferien, wenn am wenigsten unser Bürger hier unterwegs sind. Außerdem beeinträchtigen wir die Schulbusse dann nicht. Andere Ferien kommen wegen des unsicheren Wetters kaum in Frage.“

Vollsperrungen seien der beste Weg, die Bauzeiten möglichst kurz zu halten. Nehmen wir mal die Bahnbrücke in Buchholz“, sagt Bendig, „die hätte bei nur halbseitiger Sperrung einen Zeitbedarf von einem halben Jahr. So sind wir Anfang September fertig – auch, weil wir hier im Zweischichtsystem arbeiten.“ Die Arbeiten des Sommers seien unaufschiebbar. „Der Zustand der betreffenden Straßen gebietet Handeln“, so Bendig. „Die Brücke in Buchholz steht seit der Prüfung 2018 auf der Liste, aber wir mussten lange Absprachen mit der Bahn verhandeln.“

Bürgermeister-Heitmann-Straße in Meckelfeld ist ein Flickenteppich

An der Tötenser Dorfkreuzung ist die Baustelle für den Kreisverkehr schon vorbereitet.
An der Tötenser Dorfkreuzung ist die Baustelle für den Kreisverkehr schon vorbereitet. © xl | Lars Hansen

In Meckelfeld werden ab Mittwoch die Bürgermeister-Heitmann-Straße und ihre Verlängerung, die Höpenstraße mit neuem Asphalt versehen und voll gesperrt. Dass diese Strecke vielbefahren ist, sieht man ihr deutlich an. Die Fahrbahndecke ist ein Flickenteppich aus Asphaltrechtecken. Nicht alle Stichstraßen dieser Hauptverkehrsader führen auf parallele Ausweichstrecken. Anwohner dieser Straßen sollen deshalb von Baustellenpersonal begleitet, die Baustelle bis zu ihren Häusern befahren dürfen. Ebenso sollen Busse durchgeleitet werden. Fußgänger können passieren, Radfahrer sollen schieben. Das Bauende ist für Ende August angepeilt.

Ab Montag, 9. August, wird die Bundesstraße 75 in Tötensen voll gesperrt. Die Kreuzung in der Ortsmitte muss ohnehin saniert werden und wird nun zum Kreisverkehr umgebaut, um den Verkehr künftig reibungsloser abwickeln zu können, als derzeit in Gestalt einer Ampelkreuzung. Betroffen von der Sperrung ist auch die Querachse der Kreuzung, Westerhofer Straße und Sunderweg. Das betrifft auch alle, die die Abfahrt Tötensen (Rosengarten) der A 261 nutzen, um von hier auf die B 75 oder nach Hittfeld zu fahren.

In ganz Rosengarten werden auch Glasfaserkabel nachgerüstet

Drei Wochen soll die Sperrung dauern. Eine Umleitungsempfehlung – außer der Bitte, Tötensen weitläufig zu umfahren – gibt es noch nicht. Schleichwegsucher könnten sich schnell festfahren: In der gesamten Gemeinde Rosengarten werden derzeit Glasfaserkabel nachgerüstet, wobei es immer wieder zu kurzfristigen Sperrungen kleinerer Straßen kommen kann.