Kreis Harburg. Kreisverwaltung bezeichnet Entwicklung als bedauerlich. Warum Bürger länger auf Erstimpfung warten müssen.
Schlechte Nachrichten aus Hannover: Das Land Niedersachsen wird den kommunalen Impfzentren weniger Impfstoff für Erstimpfungen liefern – und das trotz der Öffnung für Personen der Impfpriorität 3 bis Anfang Juni.
So erhalten die beiden Impfzentren des Landkreises Harburg in Buchholz und Winsen bis 6. Juni keinen mRNA-Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna für Erstimpfungen. Geliefert werden lediglich 1600 Dosen des Vektorimpfstoffs von Astrazeneca. Das hat der Landkreis am Montag mitgeteilt.
Deutlich zu wenig Impfdosen, um Impfzentren auszulasten
Zur Impfpriorität 3 gehören Personen, die das 60. Lebensjahr vollendet haben sowie bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit Coronavirus besteht.
In der vergangenen Woche hatten die beiden Impfzentren für den Landkreis Harburg noch 4249 Dosen für eine Erstimpfung erhalten. Aber auch das sei deutlich zu wenig, um die Zentren voll auszulasten. Derzeit stehen rund 21.000 Bürger des Landkreises auf der Warteliste für einen Impftermin. Durch das Ausbleiben der Impfstofflieferungen müssen sie nun länger auf einen Termin für ihre Erstimpfung warten. Die Zweitimpfungen in den Zentren sind dagegen gesichert. Der Landkreis erhält dafür bis zum 6. Juni 22.000 Impfdosen.
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„Gerne hätten wir mit unseren beiden Impfzentren auch in den nächsten Wochen dazu beigetragen, die Zahl der Erstimpfungen weiter zu erhöhen. Mit den Einschränkungen bei den Liefermengen wird dies allerdings nicht möglich sein“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Wir bleiben damit weiter unter den Möglichkeiten der Impfzentren. Für uns alle, insbesondere für die hochmotivierten Mitarbeiter von DRK und Johannitern in den Impfzentren, ist diese Entwicklung bedauerlich.“
Impfkampagne im Landkreis Harburg wird ausgebremst
Zuletzt hatten die niedersächsische Impfkampagne im Landkreis Harburg Fortschritte gemacht: Bis einschließlich 16. Mai wurden im Landkreis Harburg rund 117.519 Impfdosen verabreicht. In den beiden Impfzentren Winsen und Buchholz konnten 91.667 Dosen verabreicht werden. 71.414 Personen erhielten davon ihre Erstimpfung, davon 20.253 Menschen ihre Erst- und Zweitimpfung. Die niedergelassenen Ärzte im Landkreis Harburg konnten bisher bei rund 23.866 Personen Erstimpfungen vornehmen, davon erhielten 1986 ihre Erst- und Zweitimpfung.
Durch die Aussetzung der Lieferungen durch das Land wird sich dieser Fortschritt nun verlangsamen. Das Land Niedersachsen begründet den Impfstoffengpass mit einer unregelmäßigen Versorgung durch die Bundesregierung. Der bisher gelieferte Impfstoff müsse daher vorrangig für die Sicherung der nun anstehenden Zweitimpfungen verwendet werden. Außerdem müssten Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna für die Zweitimpfung der unter 60-Jährigen genutzt werden, die Anfang März ihre erste Impfung mit Astrazeneca erhalten haben.