Buchholz. Am 12. September stehen in Buchholz Amtsinhaber Jan-Hendrik Röhse und Herausforderer Frank Piwecki zur Wahl.
Die letzten fünf Jahre hat er in zweiter Reihe gestanden. Jetzt möchte Frank Piwecki das Ruder der Stadt Buchholz selbst in die Hand nehmen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende und zweite Bürgermeister der Nordheidestadt tritt am 12. September zur Bürgermeisterwahl an. Ebenfalls ins Rennen geht, mit Unterstützung der CDU – der amtierende Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse, der auf sieben erfolgreiche Jahre als Stadtoberhaupt zurückblicken kann.
Röhse, 57 Jahre alt, Vater von zwei Töchtern, möchte die kommenden fünf Jahre nutzen, um bereits angestoßene Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Vor allem geht es dabei um die Schaffung zusätzlicher Wohnflächen. „Gerade unter Beachtung sozialer Aspekte ist die Beschaffung von bezahlbarem Wohnraum, wie beispielsweise im Rahmen des Projekts Buchholz 2025plus, oder, nach Sanierung, auf der Rütgersfläche, dringend erforderlich“, so Jan-Hendrik Röhse. Weitere Wohngebiete müssten zwingend mit der Schaffung der notwendigen Verkehrs-Infrastruktur einhergehen. Damit ist auch der Bau der Ostumfahrung gemeint, die zur Entlastung der innerstädtischen Verkehrssituation führen soll.
Röhse hat die Entwicklung der Innenstadt im Blick
Auf Röhses Agenda stehen außerdem die Entwicklung der Innenstadt sowie der Technologie- und Innovationspark (TIP) der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH), mit 19 Millionen Euro Volumen derzeit eines der größten Bauprojekte in der Region. Ein von der Stadtgesellschaft mitgetragenes Thema, um das sich der amtierende Bürgermeister in seiner zweiten Amtszeit zudem kümmern möchte, ist der Klimaschutz und das für diesen Zweck im vergangenen März angeschobene Klimaforum Buchholz, das dazu beitragen soll, das Ziel der Stadt, Klimaneutralität bis 2050, möglicherweise sogar schon bis 2035, zu erreichen.
Das Erreichen der Klimaziele ist auch ein zentrales Thema von Herausforderer Frank Piwecki, der die Buchholzer SPD hinter sich vereint. In der vergangenen Woche nominierten ihn die Mitglieder zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, es ist ein positives Zeichen für unsere politische Kultur hier in Buchholz“, sagt Frank Piwecki, der seit zehn Jahren als Ratsherr und seit sieben Jahren als stellvertretender Bürgermeister die Geschicke der Stadt Buchholz mitgestaltet. Piwecki 56 Jahre, von Beruf Dozent für politische Bildung auf Bundesebene und Vater eines 20-jährigen Sohnes, will seine Erfahrungen nutzen und in verantwortungsvoller Position als hauptamtlicher Bürgermeister weiter umsetzen.
„Ich werbe dafür, dass sich die engagierten Menschen unserer Stadt mit mir gemeinsam den Herausforderungen stellen, die deutlich absehbar auf uns zu kommen“, sagt er. Wie viele weitere Städte sei Buchholz sehr stark von der aktuellen Pandemie betroffen. „Diesen Herausforderungen müssen wir sehr klar mit einer an den Bürger und Bürgerinnen ausgerichteten sozial-ökologischen Politik begegnen“, so Piwecki.
Herausforderer will das Radfahren attraktiver machen
Wirtschaft, Umwelt und Stadtgesellschaft seien drei Schwerpunkte, die im Gleichgewicht gehalten werden müssen. Keiner der drei Punkte dürfe die Oberhand gewinnen, alle seien gleich wichtig. Als zentralen Aspekt sieht Frank Piwecki die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Nordheidestadt. Wie auch der amtierende Bürgermeister möchte sein Herausforderer dies durch eine moderate und bedarfsorientierte Entwicklung von „Buchholz 2025plus“ und der Rütgersfläche zu erreichen. „Solche großen Projekte müssen natürlich mit Augenmaß, nachhaltigen und auch klimaschonenden Planungen angegangen werden“, so Piwecki, der betont, dass die Entwicklung mit einer klaren, zukunftsweisenden Mobilitätspolitik verbunden sein müsse.
Sollte er das Ruder im September übernehmen, möchte er das Radfahren in Buchholz attraktiver und sicherer machen, den ÖPNV weiterentwickeln sowie „längst überfällige Möglichkeiten, auch autoarme Bereiche auszuweiten“, umsetzen. Dies alles zusammen werde dazu beitragen, dass Buchholz die Klimaziele 2050 auch erreichen könne“, sagt er.
Neben dem Ausbau des „TIP“ und des digitalen Netzes in Buchholz, steht für Frank Piwecki eine Stärkung des Einzelhandels, der Kultur und Gastronomie in der Innenstadt im Fokus. Außerdem müsse auf die demografischen Herausforderungen reagiert werden. „Es müssen mehr Kita-Plätze geschaffen werden“, sagt er. „Auch auf die besonderen Belange von Senioren und Seniorinnen werde ich ein stärkeres Gewicht legen.“
Zur Wahl:
- Jan-Hendrik Röhse wurde in Hamburg geboren und wuchs in Buchholz auf. Er studierte Jura, war als Anwalt tätig und wechselte 2009 als Erster Stadtrat in die Verwaltung.
- Frank Piwecki wurde in Hildesheim geboren. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann studierte er Politik und Geschichte in Hannover und in der Schweiz. Er lebt seit 2001 in Buchholz.
- Bei der Wahl am 12. September werden Kreistage sowie die Stadt-, Gemeinde- und Samtgemeinderäte bestimmt sowie einige Landräte und Bürgermeister gewählt.