Maschen. Verkehr an Autobahn-Anschlussstelle Maschen soll entzerrt werden. Seevetaler Rat fordert Prüfung auch auf Steller Gebiet.

Für die geplante Entlastung des Autobahnknotens bei Maschen sollen weitere Möglichkeiten geprüft werden, an welcher Stelle eine neue Auf- und Abfahrt zur Autobahn 39 errichtet werden kann.

Zwar liegt bereits eine Machbarkeitsstudie vor (das Abendblatt berichtete), doch diese soll nun ergänzt werden. Das hat der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Seevetal in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Untersucht werden sollen alternative Standorte sowohl auf dem Gebiet der Gemeinde Seevetal als auch der Gemeinde Stelle.

Maschener Kreuz: Neue Studie in Auftrag gegeben

Der Seevetaler Rat unterstützt den Vorstoß. In einer Resolution, den die Mitglieder des Gremiums vergangene Woche verabschiedet haben, fordern sie alle an der Machbarkeitsstudie beteiligten Projektpartner auf, die Gemeinde in ihren Bemühungen zu unterstützen, ergebnisoffen und über das Gebiet der Gemeinde Seevetal hinaus weitere Alternativen zur Entzerrung des Verkehrs an der Autobahnabfahrt Maschen zu entwickeln.

Die beiden benachbarten Gemeinden, der Landkreis Harburg und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) hatten die Studie in Auftrag gegeben. Ende Dezember 2020 unterzeichneten Vertreter aller beteiligten Partner eine Vereinbarung über die Planung und den Umbau des Knotenpunktes Maschen. Mittlerweile hat die neu gegründete Autobahn GmbH die Zuständigkeit von der Landesbehörde übernommen.

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Die Lösung, die die beauftragten Planer vorschlagen, sieht eine zusätzliche Auf- und Abfahrt von der A 39 in Richtung Lüneburg vor – östlich der heutigen Anschlussstelle Maschen. Der Verkehr würde über Fachenfelder Weg und Hastedtweg geführt werden.

„Wir wollen deutlich machen, dass wir Alternativen zu diesem Standort brauchen“, sagt Matthias Clausen, der eine erste Fassung der Resolution für die Gruppe aus Grünen und Linken in die politischen Gremien eingebracht hatte. In einem virtuellen Treffen der Fraktionschefs, der Vorsitzenden der zuständigen Fachausschüsse und Vertretern der Ortsräte wurde das Papier leicht überarbeitet. Diese Fassung wurde als interfraktioneller Vorstoß einstimmig beschlossen.

Neue Abfahrt könnte in Seevetal oder Stelle entstehen

Als mögliche Alternative komme zum Beispiel eine vorhandene Eisenbahnunterführung infrage, so Clausen. In diesem Tunnel gebe es einen etwa zehn Meter breiten, ungenutzten Streifen, der vielleicht für den Autoverkehr freigegeben werden könnte. „Um solche neuen Lösungen zu finden, muss das Gutachten erweitert werden. Unser Ziel muss es sein, die beste Lösung für die Entflechtung des Verkehrs und für die Entlastung der Bürger in Maschen zu finden.“

Der Blick nach Stelle hat auch mit zwei anderen Großprojekten zu tun. In der Gemeinde entstehen zurzeit zwei große Gewerbebauten: Aldi baut ein neues Zentrallager als Ersatz für seinen bisherigen Standort in Ohlendorf und auch Rewe errichtet ein Logistiklager in Stelle. Insbesondere der künftige Zuliefererverkehr zu diesen beiden Lagern bereitet einigen Menschen in Maschen Sorgen.

Machbarkeitsstudie geht von Zunahme des Verkehrs aus

Die der Machbarkeitsstudie zugrundeliegende Prognose besagt, dass der Verkehr rund um Maschen bis zum Jahr 2030 – im Vergleich zu 2015 – deutlich zunehmen wird. Auf dem Westabschnitt der A 39 ist demnach mit einer Zunahme des Pkw-Verkehrs um knapp 40 Prozent und des Lkw-Verkehrs um knapp 100 Prozent zu rechnen. Östlich der Anschlussstelle wird von einer Zunahme um 44 Prozent bei den Pkw und 125 Prozent bei den Lkw ausgegangen.

Für die Entlastung des Autobahnknotens schlagen die Planer vier Maßnahmen vor. Der Ausbau der Auf- und Abfahrt ist erst als letzter Schritt vorgesehen. Zunächst soll die Ampelschaltung an der K-86-Kreuzung verbessert und die Autobahnabfahrt auf drei Fahrstreifen erweitert werden. Dann führt eine gesonderte Rechtsabbiegespur in Richtung Stelle. Außerdem soll der bisherige Rechtseinbieger aus Richtung Maschen zu einer vollwertigen Abbiegespur ausgebaut werden. Die Kosten werden auf 6,1 Millionen Euro geschätzt.