Stade. LPT-Skandal: Kommen die Verantwortlichen des Tierversuchslabors zu einfach davon? Demo vor Staatsanwaltschaft geplant

Tierschützer wollen am morgigen Freitag vor dem Eingang der Staatsanwaltschaft in Stade demonstrieren. Das teilte jetzt der Neu Wulmstorfer Uwe Gast mit, der zu der Gruppe „The Animal Free Fighters“ gehört, die sich in der Vergangenheit bereits an Mahnwachen und Demos gegen das Mienenbüttler LPT-Tierversuchslabor (Laboratory of Pharmacology and Toxicology) beteiligt hatten.

Hintergrund der Aktion in Stade ist die derzeitige juristische Aufarbeitung des LPT-Skandals von 2019. Seinerzeit im Herbst hatten Tierschützer der Gruppe „Soko Tierschutz“ heimlich aufgenommenes Videomaterial aus dem umstrittenen Versuchslabor geschmuggelt, das verstörende Bilder von Affen und Hunden zeigte.

Nach Betriebsschließung Verantwortlichen Tierquälerei vorgeworfen

Den Verantwortlichen wurde Tierquälerei vorgeworfen. Es kam schließlich zur Betriebsschließung durch die Behörde und einer Aufgabe der Einrichtung, die seit Jahrzehnten schon im Fokus von Tierschützern stand. Zudem nahm die Staatsanwaltschaft in Stade Ermittlungen auf.

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Jüngst wurde nun eine erste juristische Konsequenz öffentlich: Danach erhielt einer der angestellten Tierpfleger einen Strafbefehl über 900 Euro. Weil er die Strafe akzeptiert hatte, fand dazu keine öffentliche Gerichtsverhandlung statt. Auf dem Video sei zu sehen gewesen, wie er einen Affen misshandelt habe, hieß es bei der Staatsanwaltschaft, die gegen die eigentlich Verantwortlichen noch weiter ermittelt. So habe er unter anderem einem völlig verängstigten Affen Schläge mit einer Eisenstange angedroht.

Tierschützer kritisieren: Strafe ist viel zu gering

„Wir Tierschützer sind erschüttert, sowohl über die Höhe der Strafe aber auch über deren Begründung“, schreibt Tierschützer Gast in einer Pressemitteilung zu der angekündigten Demo. Die Strafe sei viel zu gering. Immerhin sei auf Grundlage des Videomaterials dem Unternehmen die Tierhaltung untersagt worden. „Das muss doch aus schwerwiegenden Gründen erfolgt sein, die entsprechend bestraft werden müssen“, so Gast.

In der Tierschutzszene werde nun befürchtet, dass es auch für Verantwortliche des Labors nur zu geringen Strafen komme. „Wir wollen gegenüber der Staatsanwaltschaft unserer Forderung nach gerechter Strafe zum Ausdruck bringen“, sagt Tierschützer Gast, der mit etwa 20 bis 30 Teilnehmern rechnet, die sich teils über soziale Netzwerke angesagt hätten. Geplant ist die Demo in der Archivstraße von 10 bis 12 Uhr.