Lüneburg. Benjamin Albrecht baut seine Heimatstadt Lüneburg aus Legosteinen nach. 30 Modelle historischer Gebäude und Häuser sind fertig, Dutzende bereits entworfen.
Im neuen Dialograum Innenstadt drücken sich die Kinder die Nase an den Scheiben platt. „Wir haben einen Mega-Andrang”, beschreibt Webdesigner Benjamin Albrecht das Interesse an der Ausstellung zu Lüneburg im Lego-Format. Live können Besucherinnen und Besucher bis Anfang November zugucken, wie der Künstler die Front des historischen Rathauses zusammenbastelt. Jahrelang hat er daran getüftelt.
Die Hansestadt finanziert nach seinen Angaben mit mehreren Tausend Euro den Nachbau des Gebäudes, das später einmal im echten Rathaus unter Glas zu besichtigen sein wird. Seit Jahren bildet Albrecht Sehenswürdigkeiten seiner Heimatstadt mit den Mini-Steinen nach. Für den Alten Kran am Stintmarkt verarbeitete er 4.985 Teilchen in 24 Farben. Per VR-Brille können Interessierte schon an der virtuellen Miniatur-Stint-Meile flanieren, die eines Tages fertig sein soll.
Die Backsteinhäuser in Puppenstubengröße sind in der Regel im Verhältnis 1 zu 47 konstruiert. Digital existieren bereits mehr als 125 Lüneburger Gebäude als Modelle, darunter auch Kirchen, Geschäfts- und Privathäuser. Der Tüftler investiert die meiste Arbeit in das Vermessen der Gebäude mit einem Lasergerät und dem Einarbeiten in ein spezielles 3D-Programm für Lego. Er plant die Modelle virtuell und rechnet die Anzahl der Steine aus. Allein das Suchen in Internetbörsen und Bestellen der Klemmbausteine nimmt viel Zeit in Anspruch.
„Benjamin Albrechts Lego-Lüneburg ist wirklich große Kunst”, sagt Bürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne). Die Ausstellung mitten in der Innenstadt weiht den städtischen Dialograum ein, in dem das Team Innenstadtentwicklung demnächst ansprechbar sein wird.
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