Hamburg. Die Sietas-Werft im Alten Land gehörte zu den ältesten Werften in Deutschland. Nach der Insolvenz sollten die Kräne abgebaut werden. Zumindest der riesige Jucho-Kran kann wohl erhalten bleiben.

Die Hamburger Kulturbehörde hat die Kräne der ehemaligen Sietas-Werft im Alten Land unter Denkmalschutz gestellt. „Das Kran-Ensemble auf der ehemaligen Sietas-Werft, bestehend aus dem Jucho-Portalkran und den vier Liebherr-Portalkranen, ist ein seltenes Beispiel des Kranbaus der 1960er und 1970er Jahre und wurde jetzt als stadtbildprägendes Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt”, teilte die Kulturbehörde mit.

Erst vor wenigen Tagen waren der Hamburger Denkmalverein und Lokalpolitiker aus Hamburg-Neuenfelde an die Öffentlichkeit gegangen. Da hatte der Abbau von zwei der vier letzten Kai-Kräne auf dem ehemaligen Werftgelände schon begonnen. Nachdem die Polizei informiert worden war, konnten die Abbauarbeiten zunächst gestoppt werden.

Die vier Portalkrane wurden jedoch schon verkauft

Die vier Portalkrane wurden jedoch schon verkauft und sollen nun abtransportiert werden. „Die Liebherr-Portalkrane wurden vor der Unterschutzstellung durch das Denkmalschutzamt am 18. September bereits verkauft und im Zuge dessen verschiedene Vertragspflichten eingegangen”, teilte die Kulturbehörde mit. Dies habe sich nun in den ersten Gesprächen zwischen Denkmalschutzamt und der Eigentümerschaft herausgestellt. 

Das öffentliche Interesse am Erhalt der vier Liebherr-Portalkrane müsse deshalb zurückgestellt werden. „Die Abwägung der Belange des Denkmalschutzes mit den öffentlichen Belangen sowie den Belangen des Eigentümers führt zu dem Ergebnis, dass die denkmalrechtliche Genehmigung zum Abbau der vier Liebherr-Portalkranen erteilt werden kann”, sagte ein Sprecher der Kulturbehörde.

Der große Jucho-Kran ist nicht vom Abbruchvorhaben betroffen

Der große Jucho-Kran sei ausdrücklich nicht vom Abbruchvorhaben betroffen und könne daher „als Einzeldenkmal weiterhin als vergleichsweise authentisch erhaltener Kran die Entwicklung im Schwerlastkranbau dokumentieren, als besonderes Zeugnis des industriellen Erbes von Neuenfelde”, hieß es. Der Kran leiste einen wichtigen Beitrag zu den charakteristischen Eigenheiten des Stadtbildes, das an dieser Stelle im Mündungsbereich der Este seit langer Zeit vom Schiffbau und anderen hafennahen Gewerben geprägt ist.

Offen ist dagegen weiterhin, wie es mit dem gesamten Grundstück der ehemaligen Werft weitergeht. Im Gespräch ist seit längerem, dass die Stadt es nach einer möglichen Zwangsversteigerung übernimmt. „Wir hoffen, wenn die Stadt das Gelände wirklich ersteigert, dass sie auch den Jucho-Portalkran mitersteigert”, sagte der SPD-Politiker Ermya Ciger dem Norddeutschen Rundfunk (NDR).

Gelände so groß wie 20 Fußballfelder

Im Jahr 2021 musste Deutschlands älteste Werft, die Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde, Insolvenz anmelden. Insgesamt ist das Gelände der ehemaligen Sietas-Werft so groß wie 20 Fußballfelder, es gibt dort Kaianlagen, Hallen und den riesigen Jucho-Portalkran. Die Ausrüstung der Werft hat der Insolvenzverwalter längst verkauft, ebenso ein riesiges Schwimmdock.

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