Bad Nenndorf. Es geht um die Schwimmfähigkeit der nächsten Generation. Trotz Mitgliederrekord gibt es in der DLRG nicht genug Schwimmausbilder. Das soll sich ändern.

Mit einer neuen Kampagne sollen neue Schwimmlehrer gewonnen werden. Damit soll langen Wartezeiten auf einen Schwimmkurs entgegengewirkt werden, teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit. Das sei wichtig, da immer weniger Kinder schwimmen könnten.

„Die Kinder, die heute nicht richtig schwimmen lernen, sind ihr Leben lang am und im Wasser gefährdet”, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Die Nachfrage nach Schwimmkursen sei dabei nicht das Problem. Sie sei bei den einzelnen DLRG-Ortsgruppen hoch, sagte Vogt. Durch Bäderschließungen gebe es aber zu wenig Wasserflächen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Und auch bei den ehrenamtlichen Ausbildungskräften gebe es Nachholbedarf - obwohl die DLRG Ende 2023 ein Rekordhoch bei ihren Mitgliederzahlen verzeichnete.

Verantwortung liegt bei wenigen Freiwilligen

Bisher liegt die Verantwortung für die Schwimmausbildung laut der DLRG oft auf den Schultern weniger Freiwilliger. Das soll sich nun durch die Onlinekampagne ändern. Ziel sei es nun zum Ende der Badesaison neue Ausbilderinnen und Ausbilder zu gewinnen. „Der Herbst und Winter sind entscheidende Phasen für die Schwimmausbildung”, sagte Vogt. „In dieser Zeit schaffen wir die Basis für eine sichere Badesaison im nächsten Jahr.”

Die Kampagne solle hauptsächlich über die sozialen Medien ausgespielt werden, teilte die DRLG mit. Dazu würden Bilder von Nichtschwimmern aus verschiedenen Berufen und Altersklassen mit Schwimmflügeln gezeigt.

Bisher mehr Ertrunkene als im Vorjahr

Die Dringlichkeit bei der Verbesserung des Angebots für die Schwimmausbildung werde durch aktuelle Zahlen deutlich, hieß es. Nach Angaben der DLRG ertranken bis zum 31. Juli 2024 in Deutschland 253 Menschen. Das seien 35 mehr als im Vorjahreszeitraum. Viele seien Nichtschwimmer gewesen.

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