Hannover. Für Zäune und Herdenschutzhunde will die niedersächsische Landesregierung mehr Gelder bereitstellen. Insbesondere Schaf- und Ziegenhalter sollen unbürokratischer unterstützt werden.
Die niedersächsische Landesregierung will Weidetierhalter künftig unbürokratischer beim Schutz ihrer Herden vor Wölfen unterstützen. Schaf- und Ziegenhalter, die mehr als zehn Tiere besitzen, sollen von 2025 an eine Kopfprämie pro Tier erhalten. Voraussetzung ist, dass sie bereits Schutzmaßnahmen gegen den Wolf getroffen haben. Die Höhe der Kopfprämie werde zwischen 40 und 60 Euro liegen, sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Mit diesen pauschalen Zahlungen werde Bürokratie abgebaut. Mit ihr könne zum Beispiel die Instandhaltung von Zäunen finanziert werden.
Der Grünen-Politiker hatte zuvor an einem Treffen des Dialogforums Wolf teilgenommen. In dem Gremium tauschen sich das Land, Kommunen, Naturschutzverbände sowie Landwirte über den Umgang mit dem Wolf aus. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) fehlte am Donnerstag krankheitsbedingt.
8,9 Millionen Euro für Wolfsprävention vorgesehen
Die Mittel für Präventionsmaßnahmen wie Schutzzäune und Herdenschutzhunde sollen für 2025 und 2026 auf etwa 8,9 Millionen Euro aufgestockt werden. Für 2023 und 2024 standen 7,5 Millionen Euro bereit. Auch Pferde- und Rinderhalter sollen Gelder beantragen können. Dem Haushaltsentwurf muss der niedersächsische Landtag noch zustimmen.
Im vergangenen Jahr war der ursprünglich vorgesehene Fördertopf bereits im Sommer leer. Daraufhin stockte das Ministerium die Summe auf. 2022 hatte das Land Weidetierhaltern Gelder für Präventionsmaßnahmen in Höhe von 4,49 Millionen Euro bewilligt.
In Niedersachsen sind nach Angaben der Landesjägerschaft inzwischen 56 Wolfsrudel nachgewiesen. Außerdem gibt es aktuell drei Wolfspaare und zwei ständig in Niedersachsen lebende Einzelwölfe. Die Population wächst.
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