Lüneburg. Mit einem Cuttermesser hat ein 37-Jähriger seine ehemalige Freundin in ihrer Wohnung in Hermannsburg getötet. Dafür erhält er eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Erst tritt er die Wohnungstür seiner Ex-Freundin ein, streichelt kurz die gemeinsame viermonatige Tochter auf dem Teppich und sticht dann zu. Nach Auffassung des Landgerichts Lüneburg benachrichtigt die Frau noch die Polizei, doch den Anruf beendet der 37-Jährige aus dem Landkreis Celle und tötet sie mit seinem Cuttermesser. Für die Gewalttat ist der Angeklagte wegen heimtückischen Mordes zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe ohne Sicherheitsverwahrung verurteilt worden, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Die Verteidigung plädierte nach dem Geständnis des Mannes am zweiten Verhandlungstag auf Totschlag. Seine ehemalige Freundin habe ihn nach dem Eindringen in die Wohnung in Hermannsburg in der Lüneburger Heide im Landkreis Celle getreten. Dem glaubte die Kammer nicht, sondern bezog sich auf die Aussage ihres elfjährigen Sohnes. Der hatte das Klickgeräusch des Messers bei dem Angriff im Januar gehört und war geflohen.
Mit Zustimmung aller Beteiligten wurde die Videovernehmung des Sohnes der Frau in der Verhandlung zugelassen, sodass ihm eine Aussage im Gerichtssaal erspart blieb. Auch mit weiteren Messern aus der Küche des Opfers habe er sie am Hals tödlich verletzt, hieß es in der Anklageschrift. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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