Wangerooge/Langeoog. Jede Menge Sand spülten die Sturmfluten der vergangenen Winterstürme zuletzt an den Ostfriesischen Inseln fort. Die Strände dienen dem Küstenschutz, aber auch dem Tourismus. Bei einem Inselbesuch sichert Ministerpräsident Stephan Weil nun den kleinen Kommunen Hilfe zu.

Nach den teils schweren Winterstürmen mit Sturmfluten und erheblichen Sandverlusten will das Land Niedersachsen den getroffenen Ostfriesischen Inseln mit insgesamt sieben Millionen Euro helfen. Das machten Ministerpräsident Stephan Weil und Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) am Mittwoch bei einem Besuch der Inseln Wangerooge und Langeoog deutlich. Allein für den Küstenschutz, für den das Land auf den Inseln zuständig ist, will das Umweltministerium demnach bis zu fünf Millionen Euro zusätzlich ausgeben. Um die Inseln bei Maßnahmen für den Tourismus, wie die Aufschüttung von Badestränden, zu unterstützen, sollen zudem bis zu zwei Millionen an die Inselgemeinden fließen.

"Die Inseln mit ihren Dünen und Stränden sind ein Bollwerk gegen die Naturgewalten und damit ein Schutz unseres Festlandes. Und sie sind von unschätzbarem touristischen Wert für Niedersachsen", sagte Weil laut Mitteilung. Er zeigte Verständnis für die Nöte der kleinen Inselgemeinden. "Wir stehen eng an der Seite der Inseln. Wir werden uns sowohl bei den Schäden, die im Bereich des Küstenschutzes entstanden sind, als auch am Badestrand von Wangerooge tatkräftig als Land beteiligen", so der Ministerpräsident.

Mehrere Sturmfluten in diesem Winter hatten auf den Ostfriesischen Inseln vielerorts Strände fortgespült. Aufgespülte Sanddepots, die die Schutzdünen wie etwa auf Langeoog vor Wellen sichern, wurden weitgehend aufgebraucht. An einigen Inseln wie etwa auf Wangerooge gingen für den Tourismus zudem große Teile der Badestrände verloren. Beim Wiederaufbau hatten mehrere Inseln auf Zusagen vom Land gehofft.

Mit klugem Küstenschutz sei es möglich, die Inseln auch vor künftigen Extremwetterereignissen nachhaltig zu schützen, sagte Weil. Die Inseln seien ein besonderer Teil Niedersachsens, die das Bild vieler Menschen von dem Bundesland prägten. "Es ist ein ökologisch besonders wertvoller Bereich, das Wattenmeer mit den Inseln. Deswegen ist es für uns überhaupt keine Option, darüber nachzudenken, wann kommt der Zeitpunkt, wo wir als Land aufhören, die Inseln zu unterstützen. Den wird es jedenfalls aus meiner Sicht nicht geben", sagte der Ministerpräsident. Bei ihrer Bereisung wurden die Politiker von Küstenschützern und Vertretern der Inselgemeinden begleitet.

Um den Schutz der Inseln zu stärken, bereitet der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Angaben zufolge bereits für diesen Sommer Maßnahmen vor. Vorgesehen sind etwa eine Sandaufspülung vor dem sogenannten Pirolatal auf Langeoog, eine Dünenverstärkung an den Wangerooger Nordostdünen und eine Maßnahme am Strand der Norderneyer Kugelbake.

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