Baltrum. 50.000 Kubikmeter Sand müssen zum Weststrand transportiert und dort verteilt werden. Weitere Inseln betroffen. Die Zeit drängt.
Seit dem frühen Mittwochmorgen mischen sich schwere Motorengeräusche in die Inselidylle am Baltrumer Badestrand. Die Bewohner und vermutlich auch die Touristen der kleinsten ostfriesischen Insel sind allerdings froh über die schweren Lkw-Kipper am Strand. Die sogenannten Dumper sollen über den Nordstrand der Insel insgesamt 50.000 Kubikmeter Sand von Ost- nach West transportieren, um damit zwei Drittel des gesamten Bade- und Strandkorbbereichs wiederherzustellen.
Die Winterstürme im vergangenen Februar – insbesondere die Sturmflut am 19. Februar – hatten den Sandstrand in diesem Bereich der Baltrumer Badebucht nahezu komplett weggespült.
Bereits im März hatten ähnliche Arbeiten auf der ebenfalls von den Sturmfluten getroffenen Insel Wangerooge begonnen. Auch auf Norderney soll Sand an einem Strandabschnitt wieder aufgefüllt werden.
Nach der Sturmflut: Ostfriesischen Inseln fehlt Sand am Strand
Durch die Sandaufschüttungen sollen vor allem der westliche und der mittlere Teil des Baltrumer Badestrandes wiederhergestellt werden. An diesem Teil des Strandes haben etwa eine Kitesurfschule, ein Kajakverleih, Strandspielgeräte und viele Strandkörbe ihren Platz.
Der Sand kommt aus einem Reservoir im Inselosten. Dort hätten sich auch große Teile des Badestrandes nach den Sturmfluten abgelagert, sagte ein Gemeindesprecher. Die Dumper sollen nur bei Niedrigwasser unterwegs sein, zu den Badezeiten sind keine Transporte vorgesehen.
Sturmfluten an der Nordsee: Baltrums Badestrand fast komplett weg
Besonders die Sturmfluten infolge mehrerer Orkan- und Sturmtiefs von Ende Januar bis Ende Februar hatten teils schwere Schäden an den Ostfriesischen Inseln verursacht und auch auf Baltrum den Badestrand nahezu komplett weggespült. Der Küstenschutz plant deswegen Maßnahmen für den Inselschutz in diesem Sommer etwa auf Wangerooge, Langeoog und Norderney.
Einige Inseln wie etwa Baltrum müssen aber auch selbst aktiv werden, um ihre für den Inseltourismus lebenswichtigen, weggespülten Badestrände wieder aufzuschütten. Die Landesregierung hatte sowohl für den Küstenschutz als auch für die touristischen Maßnahmen mehr als sieben Millionen Euro Hilfe zugesichert.
Sandaufschüttungen nach Sturmflut: Die Zeit drängt
„Auch dank der finanziellen Hilfe durch das Land Niedersachsen können wir nun davon ausgehen, spätestens in einem Monat den alten Strandbereich wieder hergestellt zu haben - auch für unsere Strandkörbe“, teilte Baltrums Inselbürgermeister Harm Olchers (parteilos) mit.
Bei den Arbeiten drängt die Zeit, denn Ende Juni beginnen bereits die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen - einem der wichtigsten Bundesländer für den Tourismus auf den Ostfriesischen Inseln. „Wir hoffen, dass der Strand bis dahin wieder für alle Nutzer uneingeschränkt zur Verfügung steht“, sagte Olchers.