Leiferde. Kälte und Nässe im Mai sind für viele Jungvögel ein Problem geworden und haben dem Artenschutzzentrum in Leiferde viel Arbeit beschert. Durch eine Pilzerkrankung haben es einige Jungstörche nicht geschafft.

Nach einem kalten und nassen Mai müssen im Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde viele Jungvögel aufgepäppelt werden. "Wir stoßen wieder einmal an die Grenzen unserer Kapazität", sagte die Geschäftsführerin des Zentrums im Landkreis Gifhorn, Bärbel Rogoschik. Im Juni und Juli würden nun rund 700 Tiere die Einrichtung erreichen. "Die Corona-Pandemie setzt uns auch im zweiten Jahr ganz enorm zu", sagte sie.

Nässe und Kälte waren zuletzt auch der Grund für gestorbene Jungstörche. Wenn es nach dem Schlupf zu kalt ist, wärmen die Eltern Rogoschik zufolge den Nachwuchs im Nest. Die entstehende feuchte Wärme fördere aber das Wachstum von Schimmelpilzen, an denen der Nachwuchs schnell sterben kann. Mehrere solcher Fälle verzeichnete das Artenzentrum im Mai.

Mittlerweile werde die heiße Wetterlage zum Probleme für viele Vögel. Wenn etwa Gräben austrockneten, fehle den Tieren ein wichtiges Wasserreservoir. Die Hitze setze auch den Vögeln zu, die unter Dächern brüten. "Wenn sie der Wärme entfliehen wollen, kann das fatale Folgen haben", sagte Rogoschik.

Die Fütterung und Versorgung von Jungvögeln sei extrem aufwendig und auf der anderen Seite fehlten der Einrichtung wichtige Einnahmen. So musste das Storchenfest, das regelmäßig Tausende Besucher anzieht, erneut abgesagt werden. "Wir können nur auf ein besseres nächstes Jahr hoffen", sagte Rogoschik.

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