Torfhaus. Auch am Sonntag entspannte sich die Lage nicht: Parkplätze waren schon am Morgen voll. Auch Hamburger waren unter Besuchern.

Entgegen allen Mahnungen haben sich am Wochenende viele Ausflügler auf den Weg in den Harz gemacht. Schon am Morgen waren am Sonnabend und Sonntag die Parkplätze voll und es bildeten sich kilometerlange Staus, wie die Polizei mitteilte. Wegen starken Schneefalls spitzte sich die Lage am Sonntag zu – mehrere Autos blieben auf glatter Fahrbahn liegen und stellten sich quer.

So wurde etwa die Bundesstraße 4 vorübergehend einseitig gesperrt. Wegen Überfüllung und des Ansteckungsrisikos in der Corona-Pandemie hatte die Polizei eigentlich von Ausflügen in den winterlichen Harz abgeraten.

Polizei spricht von "Chaos hoch drei" im Harz

Bereits am Vortag hatte der Ansturm auf die Ausflugsgebiete zu chaotischen Verkehrsverhältnissen geführt. Wanderer und Rodler steuerten die Parkplätze in den teils verschneiten Orten an. "Wir haben hier Chaos hoch drei, es bricht alles zusammen", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Goslar am Mittag. "Es geht so gut wie gar nichts mehr, einige Autos sind auch liegengeblieben. Es ist zu viel los."

In Absprache mit den Straßenmeistereien wurde nachmittags die B4 stundenweise am Ortsausgang Bad Harzburg in Richtung Torfhaus einseitig gesperrt.

Landestraße 504 wurde zu Einbahnstraße umfunktioniert

Die Landesstraße 504 von Altenau nach Torfhaus war zuvor bereits zur Einbahnstraße aus dem Harz heraus umfunktioniert worden. "Aber wenn wir nicht präsent sind, machen manche, was sie wollen. Das ist sehr unvernünftig", sagte der Polizeisprecher. Man würde auch Anzeigen wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten ausstellen, aber dafür reiche momentan nicht die Zeit.

Die Schlepplifte sind coronabedingt geschlossen, zahlreiche Familien sowie Gruppen machten sich jedoch zu Fuß auf den Weg. Die Polizei appellierte auf Twitter an Tagesausflügler, weiträumig auf andere Bereiche im Harz auszuweichen und die Rettungswege frei zu halten. Am überfüllten Großraumparkplatz in Torfhaus parkten viele Autofahrer am Straßenrand.

Auch Hamburger unter den Besuchern im Harz

Einen Massenandrang gab es auch auf dem beliebten, etwa neun Kilometer langen Goetheweg von Torfhaus zum Brocken. In Braunlage war ebenfalls einiges los: Die Kennzeichen der Autos deuteten auf Besucher überwiegend aus der Region hin – viele kamen demzufolge aus Hannover und dem Umland –, aber auch Berliner und Hamburger waren vertreten. In Niedersachsen gibt es keine Beschränkung für Tagestouristen.

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Am Sonntagnachmittag äußerte ein Polizeisprecher die Hoffnung, dass bei der angespannten Lage und den schwierigen Witterungsverhältnissen alle Besucher gesund den Rückweg bewältigen.