Hannover. Video zeigt: Schlachtbetrieb in Bad Iburg soll Tiere geprügelt und mit Elektroschockern gequält haben. Das hat Konsequenzen.
Als Konsequenz aus den Vorwürfen gegen einen Schlachthof in Bad Iburg wegen Tierquälerei will Niedersachsen die Überwachung von Schlachtbetrieben verschärfen. Geplant seien unangemeldete, risikoorientierte Kontrollen, um die Anwendung geltenden Rechts zu überprüfen, sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Mittwoch im Landtag.
Nachdem heimlich aufgenommene Videofilme von Tierschützern veröffentlicht worden waren, wurde der Schlachthof in Bad Iburg vom Landkreis stillgelegt. Ein Verfahren zum Entzug der Zulassung läuft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Tierärzte, die im Auftrag des Landkreises Osnabrück den Betrieb kontrollieren sollten. Die Tierrechtsorganisation "Soko Tierschutz" wirft dem Schlachtbetrieb vor, dass Tiere mit einer Art Seilwinde vom Transporter gezerrt, mit Elektroschockern gequält und geprügelt worden sein sollen.
Auch Transportfähigkeit von Tieren im Fokus
"So ein grausamer Umgang mit Tieren darf nicht toleriert werden", stellte Otte-Kinast klar. Zusätzlich zu den unangekündigten Schlachthof-Kontrollen werde es künftig verpflichtende Dienstbesprechungen mit jenen amtlichen Tierärzten geben, die mit der Schlachttier- und Fleischuntersuchung befasst seien. Dabei solle es vor allen um die Themen Transportfähigkeit von Tieren und Rechtsvorgaben für Notschlachtungen gehen.