Hannover. In den vergangenen Jahren sind viele Warnanlagen abgebaut worden. Niedersachsens Innenminister plädiert für ein Umdenken.
Die Landesregierung analysiert nach der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kurzfristig die Lage in Niedersachsen. Unter Federführung des Innenministeriums sei eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe gebildet worden, die binnen weniger Monate Rückschlüsse aus dem verheerenden Hochwasser für Niedersachsen ziehen soll, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag in Hannover. Eingebunden in die Analyse werden das Umweltministerium, das für den Gesundheitsschutz zuständige Sozialministerium sowie das Landwirtschaftsministerium.
Flutkatastrophe: Flächendeckendes Netz von Sirenen nötig
Als unmittelbare Konsequenz aus der Katastrophe forderte Pistorius den Wiederaufbau des flächendeckendes Netzes von Sirenen, um die Bevölkerung effektiv vor drohenden Gefahren zu warnen. Von den vor Jahrzehnten noch überall installierten Sirenen seien noch 20 bis 30 Prozent vorhanden. Künftig brauche man moderne Sirenen, über die auch Lautsprecherdurchsagen getätigt werden können.
Außerdem sei die Bevölkerung in Deutschland „gefahrenentwöhnt“. Die Menschen müssten wieder lernen, wie sie sich bei welchem Sirenenton und bei welcher Gefahrenlage verhalten müssten. In Japan bekomme das jedes Kind beigebracht.