Rüspel. Auf Reue folgt Ausraster: Nachdem es kurz ruhig um ihn geworden war, meldet sich der 34-Jährige auf Instagram zu Wort – und teilt aus.

Nachdem die niedersächsische Staatsanwaltschaft kurz zuvor ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs gegen ihn einleitet hatte, meldet sich der Influencer Fynn Kliemann mit einem emotionalen Instagram-Auftritt zu Wort. In der Instagram-Story, die einem Ausraster gleicht, macht der 34-Jährige "die Medien" sowie einen von ihm ausgemachten "Teil der woken, linken Szene" für seine aktuelle Situation verantwortlich.

"So, es ist doch jetzt gut.(...) Können wir jetzt bitte weitermachen?" Mit diesen Worten beginnt Fynn Kliemann seine am Sonntagnachmittag veröffentlichte Instagram-Story, in der er "die Medien" und "einen Teil der linken, woken Szene" für die Zerstörung seines "gesamten Lebens" verantwortlich macht. Der Influencer, der wegen eines durch den Satiriker Jan Böhmermann aufgedeckten Masken-Deals in die Schlagzeilen geriet, weist darüber hinaus einen Großteil der im Raum stehenden Vorwürfe von sich.

Fynn Kliemann kritisiert Medien: "gesamtes Leben zerstört"

Kliemann habe zwar "Fehler gemacht", sich aber dafür entschuldigt und "unfassbar viel daraus gelernt". Allerdings würden dem Influencer zufolge "Leute, die für sich entschieden haben, sich selbst zu verwirklichen" von den Medien "in Sippenhaft" genommen. Womit der 34-Jährige die Mitarbeiter seines Kreativprojekts "Kliemannsland" meint, das sich fast zeitgleich mit einem YouTube-Video mit dem Titel "Das Kliemannsland hat sich von Fynn Kliemann distanziert" zu Wort meldet und verkündet, auch ohne den Influencer weitermachen zu wollen.

Der 34-Jährige wünsche "allen Vernünftigen", dass es sich "niemals ein wild gewordenen Reporter zur Aufgabe macht, jede Aussage zu verunstalten". Die "linke, woke Szene", die Kliemann in seinem Video ausmacht und ebenfalls beschuldigt, den Masken-Deal falsch aufzuarbeiten, bestehe zudem aus Leuten, die "sich den ganzen Tag nur gegenseitig zerfleischen" und ein Anderssein "einfach nicht akzeptieren". Kliemann sei "niemals angetreten, um perfekt zu sein" und "den Erwartungen anderer Leute zu entsprechen", so der 34-Jährige. Der Beitrag von Jan Böhmermann über die Enthüllungen des Masken-Deals enthalte auch viele falsche Informationen.

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Obwohl sich Kliemann Ende Mai noch mit einem sechsminütigen Instagram-Video bei seinen Fans entschuldigte und viele seiner "Fehler" aufzählte, rechnet der Influencer nun damit, dass das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt werde. Anschließend würde dem Influencer zufolge auch "keiner mehr darüber berichten".

Skandal um Kliemann: Hamburger Firmen beendeten Kooperationen

Auch einige Hamburger Unternehmen pflegten Kooperationen mit dem Influencer. Die meisten kündigten diese jedoch kurz nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Kliemann auf, wie etwa die Online-Bank Tomorrow oder die NGO Viva con Agua.

Am Ende seiner Instagram-Story verlinkt Kliemann noch auf das YouTube-Video des Kliemannslands, in dem neben dem Umgang mit der aktuellen Situation auch ein Event beworben wird, das in den nächsten Tagen stattfinden soll. "Jeder Mensch" sei im Kliemannsland willkommen.