Hamburg. Tausende betroffen – Was die Verzögerung des Fernbahnhofs Diebsteich für die Neue Mitte Altona bedeutet
Das ist keine gute Nachricht für die Deutsche Bahn – und auch keine für Tausende Hamburger, die eine bezahlbare Wohnung suchen: Nach Abendblatt-Informationen wird sich die Verlegung des Fernbahnhofs Altona an den neuen Standort am Diebsteich um zwei Jahre verzögern.
Die Inbetriebnahme könnte dann erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 erfolgen. Dies bedeutet zugleich, dass das aktuell größte Bauvorhaben Hamburgs entsprechend später fertig wird. Denn auf den frei werdenden Flächen am heutigen Altonaer Fernbahnhof soll der zweite Bauabschnitt der Neuen Mitte Altona realisiert werden. Geplant sind dort bis zu 1900 Wohnungen.
„Die Bahn hat uns zugesagt, dass noch in diesem Herbst ein neuer Zeitplan vorgelegt werden soll“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf dem Abendblatt. „Natürlich ist es ärgerlich, dass nun mit dem Bau des neuen Quartiers erst deutlich später gestartet werden kann. Hier soll auch dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entstehen.“
Ein Sprecher der Bahn wollte sich auf keinen genauen Zeitpunkt festlegen, wann der neue Bahnhof am Diebsteich eröffnet wird. Er bestätigte aber, dass die Verzögerung „mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weniger als zwei Jahre betragen wird“.
Wie berichtet, hatte das Oberverwaltungsgericht Hamburg (OVG) Ende August einem Eilantrag des Verkehrsclubs Deuschland, Landesverband Nord, gegen den Planfeststellungsbeschluss für den neuen Fernbahnhof stattgegeben und einen Baustopp für das ursprünglich auf 360 Millionen Euro taxierte Prestigeprojekt verhängt. Die Richter bemängelten, dass der Bahnhof keine Verladeeinrichtungen für Autoreisezüge mehr aufweist. Ein genauer Termin für das Hauptsacheverfahren vor dem OVG steht noch nicht fest. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es einen Termin im Jahr 2019 geben wird. Das Gericht wartet unter anderem noch auf Unterlagen von den Prozessbeteiligten, die angefordert wurden“, sagte ein Sprecher.
Die Deutsche Bahn soll inzwischen einen neuen Standort für die Verladestation der Autoreisezüge im Bereich Eidelstedt favorisieren.
Seite 2 Leitartikel Seite 12 Bericht