Hamburg. Ironman am Sonntag nur mit zwei Disziplinen. Hitze sorgt für viele Badeunfälle. Bereits 14 Tote in Hamburg

    Eines der wichtigsten Sportereignisse in Hamburg, der Ironman, muss der Hitzewelle Tribut zollen. Weil sich in der Alster bei Temperaturen von mehr als 25 Grad Celsius die gesundheitsgefährdenden Blaualgen stark vermehrt haben, fällt am Sonntagmorgen das Schwimmen ins Wasser. Die Umweltbehörde hat am Freitag ein Badeverbot für die Alster ausgesprochen.

    Die angemeldeten 2650 Teilnehmer müssen deshalb auf die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke durch Binnen- und Außenalster verzichten, erstmals überhaupt bei einem Triathlon in Hamburg. Aus dem Dreikampf wird jetzt ein Zweikampf (Duathlon) aus Laufen und Radfahren. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Athleten steht an höchster Stelle“, sagte Björn Steinmetz, Geschäftsführer des Veranstalters Ironman Germany. Der Start am Sonntag wird von 6.30 Uhr auf 7 Uhr verschoben. Der ums Schwimmen reduzierte Ironman wird dennoch als Qualifikationswettkampf für die Weltmeisterschaften am 13. Oktober auf Hawaii gewertet.

    Unterdessen wurden in Hamburg in diesem Jahr bereits 14 Badetote gezählt. Das meldet die Deutsche Lebens-­Rettungsgesellschaft (DLRG). Im Vergleichszeitraum 2017 waren es nur vier. Unter den Opfern waren viele Flüchtlinge, die offenbar die Gefahren des Badens unterschätzt haben.

    Auch die Elbe steuert auf einen neuen Negativrekord zu. Die Wassermenge, die aus dem Oberlauf nach Hamburg strömt, nimmt immer mehr ab. Die Umweltbehörde befürchtet, dass nächste Woche die niedrigste Durchflussmenge seit 126 Jahren erreicht werden könnte.

    Der Getränkehandel würde seine „Durchflussmenge“ gern erhöhen. Aber es fehlt wegen des hohen Verbrauchs an Leergut. Jede Flasche, die zurückkomme, werde praktisch sofort wieder befüllt, hieß es. Neues Glas sei wegen der hohen Nachfrage kaum zu bekommen.

    Am meisten leiden die Landwirte im Norden unter der Hitze. Bauernpräsident Werner Schwarz sprach von einer „dramatischen Situation“. Bei Getreide, Raps, Mais, Heu und Kartoffeln seien massive Ernteausfälle zu befürchten.

    Seite 2 Leitartikel Seite 12/13 Berichte