blankenese. Der lange Streit um die Neugestaltung verzögert den Zeitplan erheblich. Wettbewerb für das neue Markthaus gestartet
Vor Ort macht das Gerücht schon länger die Runde, nun ist es bestätigt: Der Umbau des Blankeneser Marktplatzes wird erst im kommenden Jahr in Angriff genommen. Wie der Vorsitzende des Arbeitskreises Ortskern Blankenese, Eberhard Fledel, sagt, hat sich der Zeitplan durch die monatelangen Auseinandersetzungen um das Areal so stark nach hinten verschoben, dass bis zum Jahresende nur noch Arbeiten an der Blankeneser Bahnhofstraße angepeilt werden können.
Aktuell ist von den geplanten Bauabschnitten nur der erste weitgehend abgeschlossen, nämlich die Gestaltung rund um den Martiniblock bzw. entlang der Propst-Paulsen-Straße. Ursprünglich sollte dieser Teil schon im vergangenen September fertiggestellt sein.
Laut Fledel gehe es bei der weiteren Planung auch darum, das in wenigen Monaten anlaufende Weihnachtsgeschäft nicht mit „Baustellensituationen“ zu belasten. Auch müsse in Rechnung gestellt werden, dass es bei Bauprojekten dieser Größe momentan einen hamburgweiten Fachkräftemangel gebe.
Die Pläne für den Umbau waren bereits im vergangenen Frühjahr vorgestellt worden, nachdem an dem Projekt jahrelang gefeilt worden war. Wie berichtet, hatte sich kurz danach die Interessengemeinschaft (IG) „Rettet unseren Blankeneser Marktplatz“ gegründet, deren Mitglieder die Umgestaltung in der zunächst geplanten Form als überdimensioniert und kalt ablehnten. Außerdem befürchteten sie eine zu massive Abholzung der betroffenen Grünflächen und die zu starke Verzahnung von Marktplatz und dem Vorplatz der Kirche vor Ort. Die IG verlangte Änderungen und startete zur Durchsetzung ihrer Forderung eine Unterschriftensammlung und schließlich, im vergangenen September, sogar ein Bürgerbegehren. In zähen Verhandlungen einigten sich beide Seiten schließlich erst im November weitgehend, nachdem Vorstellungen der IG neu in die Planung eingeflossen waren. Unter anderem sollen die beiden langgezogenen Grünflächen an der Blankeneser Bahnhofstraße und am Mühlenberger Weg erhalten und neu bepflanzt werden. Auch die umstrittene Planung für die Nordseite des Platzes wird überarbeitet. In der Platzmitte soll es einen kleinen Brunnen geben, außerdem soll der Mühlenberger Weg mit einem anderen Belag als der Marktplatz gepflastert werden. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt lagen bei rund 500.000 Euro, die Gesamtkosten sollen bei rund 1,5 Millionen Euro liegen.
Eberhard Fledel ist zuversichtlich: „Formal ist alles abgeschlossen, und wir gehen davon aus, dass es nun keine Probleme mehr gibt.“ Die Umgestaltung des eigentlichen Platzes geht Hand in Hand mit dem Neubau des Markthauses, das abgerissen wird. Der entsprechende Wettbewerb für den Neubau ist angelaufen und soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Voraussichtlich zum Jahresende soll dann die Entscheidung darüber vorliegen, welches Architekturbüro den Auftrag bekommt und wie das Haus aussehen wird. Analog mit dem Neubau des Hauses wird auch die Grünanlage im Norden des Platzes umgestaltet.